Karte des Bösen: Hier geschahen die schlimmsten Verbrechen

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Karte des BösenHier geschahen die schlimmsten Verbrechen

Schreckliche Gewaltverbrechen erschüttern immer wieder die Schweiz. Besonders häufig geschehen diese in den Kantonen Aargau, Luzern und Solothurn.

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Der Kindermörder Werner Ferrari wird am 6. Juni 1995 in den Gerichtssaal in Wettingen geführt. Dem 49-jährigen Ferrari werden fünf in den 1980er-Jahren begangene Kindsmorde zur Last gelegt. Er wird anschliessend zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Der Kindermörder Werner Ferrari wird am 6. Juni 1995 in den Gerichtssaal in Wettingen geführt. Dem 49-jährigen Ferrari werden fünf in den 1980er-Jahren begangene Kindsmorde zur Last gelegt. Er wird anschliessend zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Keystone/Walter Bieri
Am Montag, 28. Oktober 1996 präsentieren die zuständigen Behörden im Mordfall Seewen in Solothurn den Medien die Tatwaffe. Der Fünffachmord von Seewen von 1976 ist bis heute einer der grössten ungelösten Verbrechen der schweizerischen Kriminalgeschichte.

Am Montag, 28. Oktober 1996 präsentieren die zuständigen Behörden im Mordfall Seewen in Solothurn den Medien die Tatwaffe. Der Fünffachmord von Seewen von 1976 ist bis heute einer der grössten ungelösten Verbrechen der schweizerischen Kriminalgeschichte.

Keystone/Juerg Mueller
Nach dem Amoklauf des ehemaligen Chefs der Zürcher Baupolizei, Guenther Tschanun, wird am 16. April 1986 aus dem Zürcher Hochbauamt ein Sarg mit einem Opfer getragen. Tschanun erschoss an seinem Arbeitsplatz im Hochbauamt vier seiner Mitarbeiter und verletzte einen weiteren schwer.

Nach dem Amoklauf des ehemaligen Chefs der Zürcher Baupolizei, Guenther Tschanun, wird am 16. April 1986 aus dem Zürcher Hochbauamt ein Sarg mit einem Opfer getragen. Tschanun erschoss an seinem Arbeitsplatz im Hochbauamt vier seiner Mitarbeiter und verletzte einen weiteren schwer.

Keystone/str

Die brutale Tat von Rupperswil ist eines der schwersten Verbrechen in der Schweizer Kriminalgeschichte, aber längst nicht die einzige Tat, welche die Schweiz erschütterte. Ob Serienmörder, brutale Vergewaltigungen oder Ritualmorde: Immer wieder kommt es zu aufsehenerregenden Straftaten. Im Folgenden ein Überblick über die grausamsten Delikte.

2015, Vierfachmord von Rupperswil AG

Thomas N. sucht sich den jüngsten Sohn der Familie S. aus, verschafft sich Zugang zum Haus der Familie, lässt Carla S. Geld holen, vergeht sich am 13-jährigen Davin S. und tötet schliesslich alle vier Anwesenden.

2015, Vergewaltigung von Emmen LU

Ein Unbekannter reisst im luzernischen Emmen eine 26-Jährige vom Velo und vergewaltigt sie so brutal, dass sie seither querschnittsgelähmt ist. Trotz umfangreichen Ermittlungen, einem Massen-DNA-Test und einer Belohnung von 10'000 Franken ist der Täter noch auf freiem Fuss.

2014, Grosi-Mord von Aarau AG

Der 27-jährige Michael B. ersticht mit 24 Messerstichen seine 81 Jahre alte Grossmutter, wird aber aufgrund seiner Schizophrenie für schuldunfähig erklärt.

2013, Amoklauf von Menznau LU

Viktor B. eröffnet in der Kantine der Holzverarbeitungsfirma Kronospan das Feuer auf seine Arbeitskollegen. Fünf Menschen sterben, darunter der Schütze. Das Motiv bleibt unklar, Viktor B. litt gemäss Psychiatern an Schizophrenie.

2013, Fall Marie

Claude D. vergewaltigt im Jahr 1998 seine Freundin und erschiesst sie anschliessend, wofür er zu einer Gefängnisstrafe von 20 Jahren verurteilt wird. Im August 2012 entscheidet die Strafvollzugsbehörde, dass er vom Gefängnis in den Hausarrest wechseln dürfe. Am 13. Mai 2013 entführt er bei einem Restaurant in Payerne VD die 19-jährige Marie, die er über das Internet kennengelernt hat, und tötet sie.

2013, Fall Adeline M.

Fabrice Anthamatten bedroht und vergewaltigte im August 1999 eine französische Touristin und kam dafür vor Gericht. Bereits vor dem Berufungsprozess vergewaltigt er erneut. Für die Taten musste er 20 Jahre hinter Gitter. Beim Freigang mit seiner Sozialtherapeutin Adeline M. tötet er diese.

2009, Schenkkreis-Morde von Grenchen SO

Beim Dreifachmord von Grenchen hoffen die Täter Ruth S., Patric S. und Guido S. auf eine fette Beute, da die Opfer in Schenkkreise verwickelt waren. Pierre-André D. wird mit einem Kopfschuss niedergestreckt. Seine 55-jährige Ehefrau Margrit und die 35-jährige Tochter Dania werden mit Plastiksäcken erstickt. Die Täter fanden in der Wohnung nur wenig Bargeld und Schmuck.

2009, Ermordung von Lucie in Rieden AG

Der arbeitslose Koch Daniel H. ermordet die 16-jährige Lucie in seiner Wohnung in Rieden AG, nachdem er sie unter dem Vorwand, Modelagent zu sein, dorthin gelockt hat. Er erschlägt sie brutal mit einer Eisenstange.

2008, Prostituiertenmord von Aarau AG

Der 17-jährige Tobi B. misshandelt, vergewaltigt und erdrosselt eine Prostituierte aus Deutschland in einem Erotiksalon in Aarau. Der Täter erhält die Höchststrafe im Jugendstrafrecht: 4 Jahre.

2008, Folter-Mord von Birmenstorf AG

Weil sie denken, er habe Geld, verschaffen sich Hüseyin T. und Orhan I. Zugang zum Haus von Gemüsebauer Fritz S. Sie fesseln ihn und wollen ihn ausrauben – auf seinem Konto liegen allerdings nur 7000 Franken. Die beiden beschliessen, Fritz S. zu misshandeln und dann umzubringen und mittels Feuer die Spuren zu verwischen.

2008, Prostituiertenmord von Märstetten TG

Mike A. tötet in seiner Wohnung ein thailändisches Callgirl aus Zürich und verfrachtet die Leiche in einem Koffer in einen Wald bei Märstetten TG und wirft sie einen Abhang hinunter. Er ist der erste und bisher einzige lebenslänglich verwahrte Straftäter der Schweiz.

2007, Fall Ylenia, Oberbüren SG

Urs H. entführt die kleine Ylenia L. vor dem Hallenbad in Appenzell, zerrt sie in seinen Lieferwagen und will sie mit Nitroverdünner betäuben. Doch er verabreicht ihr eine Überdosis, Ylenia stirbt. Was ihr der Täter angetan hat und wann genau sie gestorben ist, bleibt bis heute ungeklärt.

2002, Prostituiertenmord von Egliswil AG

Im August 2002 hat U. H. eine Prostituierte mit 31 Messerstichen getötet. Er hat der Frau über Jahre hinweg grössere Geldsummen gegeben und gehofft, dass sie eine Beziehung mit ihm eingehen würde.

2001, Amoklauf von Zug

Am 27. September 2001 stürmt der Attentäter Friedrich Leibacher den Zuger Kantonsratssaal und bringt elf Mitglieder des Parlaments und drei Regierungsmitglieder um, bevor er sich selbst tötet. Er handelt aus Frust über die Behörden und den Rechtsstaat.

1995, Todespfleger von Luzern

In verschiedenen Pflegeheimen bringt Roger A. 22 betagte Patienten um, indem er ihnen eine Überdosis an Beruhigungsmitteln verabreicht oder sie mit einem Plastiksack erstickt. Roger A. begeht damit das grösste Serienverbrechen der Schweizer Geschichte.

1994, Sonnentempler-Fall von Cheiry FR/Salvan VS

23 Mitglieder der Weltuntergangssekte der Sonnentempler werden tot auf einer Farm in Cheiry (FR) gefunden, 5 weitere findet die Polizei in drei Chalets in Salvan (VS). «Wir verlassen diese Erde ohne Bedauern, um in ganzer Klarheit und Freiheit eine Dimension der Wahrheit zu finden», steht in einem Abschiedsbrief. Obwohl Untersuchungen zeigen, dass viele der Menschen erschossen worden waren, wurde niemand verurteilt – die Ermittler kamen zum Schluss, alle Schuldigen seien tot.

1993, Mord am Zollikerberg

Erich H. vergewaltigte und tötete zwei Frauen, und verging sich an elf weiteren Opfern. Dafür bekam er eine lebenslängliche Zuchthausstrafe. Während eines zweitägigen unbegleiteten Hafturlaubs stiess er in einem Waldstück in Zollikerberg auf die 20-jährige Pasquale B., und wollte auch sie vergewaltigen. Als Pasquale sich wehrte, schnitt er ihr die Kehle durch und verscharrte ihre nackte Leiche. Nach dem Urlaub kehrte er pünktlich in die Strafanstalt zurück, ein DNA-Test überführte ihn schliesslich.

1991, Elternmord von Wohlen AG

Der 27-jährige Artist Romano B. schmiedet den Plan, seine Adoptiveltern Ursula und Peter B. umbringen zu lassen und so an ein vermeintliches Millionenerbe zu kommen. Der Bruder seines Bühnenpartners Giorgio S., Riccardo, tötet die beiden schliesslich mit Kopfschüssen aus nächster Nähe.

1987, Sadist von Romont FR

Michel P. wird als «Sadist von Romont» bekannt, weil er mindestens fünf Jugendliche sexuell missbraucht, foltert und dann tötet. Er wird zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt.

1986, Amoklauf von Zürich

Der Chefs der Zürcher Baupolizei erschiesst an seinem Arbeitsplatz im Hochbauamt vier seiner Mitarbeiter und verletzt einen weiteren schwer. Zwischen Tschanun und seinen Mitarbeitern war es zu Konflikten gekommen, zusätzlich stand der Baupolizei-Chef unter starkem Druck.

1976 Fünffach-Mord von Seewen SO

Der Fünffach-Mord von Seewen von 1976 ist bis heute einer der grössten ungelösten Verbrechen der schweizerischen Kriminalgeschichte. In einem hölzernen Wochenendhaus abseits des Dorfes Seewen SO werden unerkannt fünf Menschen ermordet. Die Tat wird von einer Passantin erst vier Tage später aufgrund von Blutspuren und Patronenhülsen entdeckt. Die Täter töten das Hausbesitzerehepaar, eine 80-jährige Verwandte sowie deren beide Söhne mit Kopfschüssen.

1971, Fall des Aargauer Kindermörders Werner Ferrari

Der Kindermörder Werner Ferrari entführt oder lockt Kinder von Volksfesten weg, missbraucht einige der Opfer und erdrosselt sie. Für die Ermordung von fünf Kindern wird er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

2015 gab es laut dem Bundesamt für Statistik in der Schweiz insgesamt 198 Tötungsdelikte (versucht und vollendet). Die meisten davon wurden im Kanton Genf begangen (36), gefolgt vom Kanton Zürich (33). Der Kanton Aargau belegt mit 21 Tötungsdelikten den dritten Platz, gefolgt von den Kantonen Bern (16), Waadt (15) und Basel-Stadt (13)

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