Smartphones für alleHightech statt Papier bei der SBB
Die SBB will Mitarbeiter besser vernetzen und sich vom Papier lösen: Dafür sollen bis Ende 2014 8000 Mini-Tablets und 12'000 Smartphones angeschafft werden.
- von
- Tobias Bolzern
In diesen Tagen läuft bei der SBB das Projekt «Mitarbeitende verbinden» an. Ziel des bisher nur intern kommunizierten Vorhabens ist es, bis Ende 2014 die Mitarbeiter mit Mini-Tablets oder Smartphones auszustatten. Damit will man künftig auf Papier verzichten, Abläufe beschleunigen und Mitarbeiter besser vernetzen.
«Wir wollen den digitalen Graben im Unternehmen schliessen», sagt SBB-Mediensprecher Christian Ginsig. Denn bis heute hätten viele Mitarbeiter keine Email-Adresse und keinen Zugriff auf elektronische Informationen. Von gestraffteren administrativen Abläufen und besserer Vernetzung erhofft sich die SBB ein «grosses Einsparpotenzial».
20'000 Geräte
Am Dienstag hat die SBB die Beschaffung der Geräte ausgeschrieben. Vorgesehen ist der Kauf von rund 12'000 Smartphones und 8000 Mini-Tablets. Die Mengenangaben sind laut SBB als Referenzgrösse zu verstehen und könnten von der effektiven Anzahl abweichen. Die Beschaffung der Geräte ist teilweise über mehrere Jahre hinaus geplant.
Im gleichen Schritt sollen auch die rund 3500 roten Zugpersonalgeräte und die bereits vorhandenen Handys abgelöst werden. Zu den budgetierten Kosten schweigt sich die SBB bisher aus. Wie die Webseite Inside-IT berichtet, dürfte der Auftrag im tiefen zweistelligen Millionenbereich liegen.
Pilotversuch mit Samsung
In einem Pilotversuch erhalten ausgewählte Mitarbeiter aus verschiedenen Arbeitsbereichen nun erste Geräte. Getestet wird auf Android (Samsung Galaxy S3). Damit soll der Zugriff auf neu entwickelte SBB-Apps möglich sein. Im Fokus stehen dabei drei Programme: Mit der «Mängel App» können Beschädigungen, etwa in einem Zug gemeldet werden. Die firmeninterne «News App» hält die Mitarbeiter auf dem laufenden und «Digitale Dokumentenmappe», eine Art Dropbox, speichert Dienstpläne, Reglemente und andere relevanten Unterlagen.
Die SBB-Mitarbeiter sollen die Geräte aber nicht nur geschäftlich nutzen: «Primär sind sie zwar ein Arbeitsintrument, im angemessenen Rahmen dürfen sie aber auch privat verwendet werden», sagt Ginsig. Ein definitiver Entscheid zum SBB-Projekt ist aber noch nicht gefällt. «Die Konzernleitung entscheidet Anfang 2014 aufgrund des Pilotversuches, welche und wie viele Mitarbeitergruppen ausgerüstet werden», so Ginsig.
Die SBB hat schon iPads
Bereits vor einem Jahr hat die SBB den papierlosen Führerstand eingeführt. Seither sind Lokführer, das Lokpersonal und Mitarbeiter des Kaders mit iPads ausgestattet. Bereits damals war Sparen das Ziel, da Papier- und Druckkosten wegfallen.