Phytotherapie: Hilft Brunnenkresse gegen Krebs?

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PhytotherapieHilft Brunnenkresse gegen Krebs?

Eine britische Pilotstudie brachte Erstaunliches hervor: Bereits wenige Stunden nach dem Verzehr von Brunnenkresse liessen sich im Blut der Probanden offenbar krebsbekämpfende Moleküle nachweisen.

von
rre

Sie ist mit Vorsicht zu geniessen - denn die Pilotstudie, durchgeführt von Professor Graham Packham und seinem Team von der Universität Southampton in England, kann sich lediglich auf vier Teilnehmer stützen. Zum anderen wurde die Mini-Studie von der Watercress-Alliance, einer Interessengemeinschaft für den Anbau von Brunnenkresse, in Auftrag gegeben - und die ist natürlich daran interessiert, den Absatz ihres Naturproduktes zu steigern.

Trotzdem lassen die durch die wissenschaftlichen Analysen hervorgebrachten Erkenntnisse aufhorchen. Packham und sein Team liessen vier ehemalige Brustkrebspatientinnen eine Portion (80 Gramm) Brunnenkresse verspeisen. Um das Resultat nicht zu verfälschen, mussten die Teilnehmerinnen (abgesehen vom Verzehr der Brunnenkresse) fasten. Vor und nach dem Verspeisen des Gemüses wurde den Probandinnen Blut abgenommen, um Veränderungen der Blutwerte feststellen zu können. Dabei schenkten die Wissenschaftler Schlüsselmolekülen besondere Beachtung, die in den Wachstumsprozess von Krebszellen involviert sind.

Sechs Stunden nachdem die Testpersonen die Brunnenkresse verspeisten, wurde im Blut der Probandinnen eine verminderte Aktivität des 4E-bindenden Proteins festgestellt. Das Protein steht in Verdacht, das Überleben von Krebszellen zu unterstützen.

Des Weiteren lassen Laboruntersuchungen darauf schliessen, dass der aus Brunnenkresse gewonnene Extrakt das Wachstum von Brustkrebszellen hemmt. Diese positiven Eigenschaften werden dem im Gemüse enthaltenen Isothiocyanat zugeschrieben.

Verhaltene Begeisterung - zurecht?

Bei der britischen Krebsforschung (Cancer Research UK) zeigt man sich ob der Studienergebnisse verhalten euphorisch: «Der Verzehr von Brunnenkresse ist bestimmt gesund, ein Allheilmittel ist sie aber nicht», erklärt Hazel Nunn, Sprecherin der Organisation auf Anfrage von «telegraph.co.uk». Zu einer ausgewogenen Ernährung gehörten ihrer Meinung nach ballaststoffreiche Lebensmittel sowie verschiedene Gemüse- und Früchtesorten.

Das die durch die Mini-Studie erfassten Informationen nicht über jeden Zweifel erhaben sind, ist auch Professor Graham Packham bewusst: er will die bisher erlangten Erkenntnisse im Rahmen einer gross angelegten, randomisierten Studie überprüfen.

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