«Natur holt sich Rechte zurück»Hirsch rennt durch menschenleere Siedlung
Nach der Ausrufung der ausserordentlichen Lage ist es in der Schweiz still geworden. Der Ausnahmezustand weckte bei einem Waadtländer Hirsch die Lust auf einen urbanen Ausflug.
- von
- Simon Ulrich
Ein klein wenig fühlt man sich an den Science-Fiction-Film «Twelve Monkeys» erinnert: Darin hat eine Virus-Pandemie beinahe die gesamte Menschheit dahingerafft. Stattdessen erobern Affen, Elefanten, Löwen und Bären die Strassen der amerikanischen Metropole.
Euphorisches Echo
Zugegeben: Die Szenen, die sich am Mittwochmorgen im waadtländischen Begnins, unweit von Nyon, zugetragen haben, sind weit von der apokalyptischen Stimmung in Terry Gilliams Kultstreifen entfernt. Auch hier hält die Natur aber Einzug im städtischen Raum: Ein Video auf Social Media zeigt, wie urplötzlich ein Hirsch in der verwaisten Wohnsiedlung auftaucht, durch die Gärten der Reihenhäuser rennt und dann wieder verschwindet.
Die Begeisterung unter den Usern ist gross. Einer schreibt: «Während die Menschen in ihren Häusern bleiben müssen, holt sich die Natur ihre Rechte zurück.»