Hitler-Vergleich: Merkel schweigt
Nach den jüngsten Attacken des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez gegen Angela Merkel hat sich EU-Kommissionspräsident Barroso demonstrativ hinter die Bundeskanzlerin gestellt. Merkel selbst parierte den Angriff noch nicht.
Chávez hatte Merkel unmittelbar vor ihrer einwöchigen Lateinamerika-Reise scharf attackiert und sie in die Nähe von Hitler gerückt.
Merkels CDU gehöre zu «derselben Rechten, die Hitler und den Faschismus unterstützt hat», sagte Chávez am Sonntagabend im venezolanischen Fernsehen. «Weil Sie eine Lady sind, sage ich nichts mehr», brach Chávez seinen Ausbruch gegen die Bundeskanzlerin ab.
EU geisselt Chávez' Entgleisung
Die Kanzlerin hatte ihm zuvor das Recht abgesprochen, die Interessen anderer Staaten Südamerikas zu vertreten. Merkel und Chávez nehmen Ende der Woche beide am EU-Lateinamerika-Gipfel in der peruanischen Hauptstadt Lima teil.
Merkel sei eine grosse Demokratin, sagte Barroso am Montag während eines Besuchs in Mexiko. Und mit einem Seitenhieb auf Chávez fügte er hinzu, «aufrührerische, populistische und aggressive» Bemerkungen dienten kaum den Bemühungen, die Zusammenarbeit zwischen Europa und Lateinamerika auszubauen. (dapd)