PräventionHIV-Tests sollen gratis werden
Gratis-HIV-Tests stellen laut den Experten die wichtigste Voraussetzung für eine humane und effektive HIV-Strategie dar. Präventionskampagnen sollen zudem verstärkt Männer, die Sex mit Männern haben, Migranten aus Schwarzafrika und Drogenkonsumenten ansprechen.
Das Bundesamt für Gesundheit hat ein internationales Expertenpanel unter der Leitung von Rolf Rosenbrock vom Berliner Wissenschaftszentrum mit der externen Evaluation des Aidsprogramms 2004 bis 2008 beauftragt. Am Mittwoch wurden nun die Resultate und die Empfehlungen für das Folgeprogramm ab 2011 präsentiert.
Der freie Zugang zu HIV-Tests und -Behandlung stellt laut den Experten die wichtigste Voraussetzung für eine humane und effektive HIV-Strategie dar. Um allen Menschen den Zugang zu Tests zu gewähren, sollten diese gratis oder zu den tiefst möglichen Preisen durchgeführt werden. Es sei zudem wichtig, dass Organisationen gestärkt würden, die Menschen die mit HIV lebten, unterstützen. Die Schweiz müsse dieser schwierigen Herausforderung mehr Beachtung beimessen und auch mehr Ressourcen einsetzen.
Laut der Expertengruppe gibt es in der Schweiz sowohl eine epidemiologische und eine klinische Überwachung als auch die Überwachung im Bezug aufs Verhalten. Die Massnahmen der in diesen Bereichen tätigen Organisationen müssten für eine bessere Effizienz aber stärker koordiniert werden.
Mangelhafte Strategie
Auch bei der Prävention sehen die Experten Verbesserungsbedarf. Sie empfehlen, zur Minimierung der Übertragungen verstärkt bei den homosexuellen und anderen Männern, die Sex mit Männern haben, Migranten aus Schwarzafrika sowie Menschen, die sich intravenös Drogen verabreichen, anzusetzen.
Eine kohärente und kreative Strategie für die grossen Zielgruppen fehle. Zwar gebe es für die erwähnte Gruppe von Männern zahlreiche Massnahmen. Vorgeschlagen wird unter anderem die Bildung einer «Schweizer Homosexuellen Gesundheitsorganisation». Um das Risiko von Übertragungen zu minimieren müsste auch mit HIV-positiven Menschen vermehrt über die Prävention gesprochen werden.
(dapd)