Abfahrt in Val Gardena: Hoffmann auf dem Podest - Favoriten geschlagen

Aktualisiert

Abfahrt in Val GardenaHoffmann auf dem Podest - Favoriten geschlagen

Beim Abfahrtsklassiker in Val Gardena fuhr Ambrosi Hoffmann als Dritter erstmals in dieser Saison aufs Podest. Schneller als der Bündner waren nur Manuel Osborne-Paradis und Mario Scheiber. Didier Cuche verpasste wie die anderen Favoriten den angestrebten Spitzenplatz.

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Nach den Siegen von Didier Cuche und Carlo Janka in Übersee erreichte der Davoser Ambrosi Hoffmann Platz 3. Nur 25 Hundertstel fehlten dem Bündner zum kanadischen Gewinner Manuel Osborne-Paradis und damit zum ersten Weltcupsieg. Neben Hoffmann schaffte es aus dem Schweizer Team nurmehr Didier Cuche als Zehnter in die Top 10. Carlo Janka verzichtete ja zwecks Schonung auf die Abfahrt.

Hoffmann startete mit der frühen Nummer 8, unmittelbar vor Manuel Osborne-Paradis, was diesmal gewiss kein Nachteil war. Dies nützte der 32-jährige Davoser zu einem Top-Resultat. Zum sechsten Mal, aber erstmals seit fast fünf Jahren in einer Abfahrt, schaffte Hoffmann einen Rang auf dem Podium. Bereits zum Saisonstart in Lake Louise hatte er als Fünfter überzeugt.

Chancenlose Favoriten

Auffallend war, dass die später fahrenden Favoriten bereits im obersten Streckenteil zu viel Zeit verloren, um in den Kampf um den Sieg eingreifen zu können. Der Österreicher Michael Walchhofer, der Gewinner der letzten beiden Abfahrten in Val Gardena, war als Fünfter der Beste der Favoriten. Die Österreicher brachten aber dank Mario Scheiber dennoch einen Fahrer aufs Podest. Scheiber, in seiner bisherigen Karriere schon so oft durch schwere Verletzungen zurückgeworfen, wurde 13 Hundertstel hinter Osborne-Paradis zum siebenten Mal Zweiter. Gewonnen hat er noch nie.

Didier Cuche durfte sich damit trösten, seine Führung im Abfahrts-Weltcup erfolgreich verteidigt zu haben. Eine starke Leistung gelang dem Glarner Patrick Küng, der mit Nummer 38 auf den 14. Platz kam und damit sein zweitbestes Weltcup-Ergebnis überhaupt realisierte. Der Rest der Schweizer enttäuschte. Didier Défago landete gar ausserhalb der Punkteränge.

Geheimfavorit für die Olympia-Abfahrt

Der Kanadier Manuel Osborne-Paradis sicherte sich seinen dritten Weltcupsieg. Letzten Winter hatte er in Kvitfjell seinen ersten Abfahrtssieg errungen, hinzu kommt sein Erfolg vor drei Wochen im Super-G von Lake Louise. Dass ihm die Strecke in Val Gardena aber liegt, stellte Osborne-Paradis bereits letzte Saison unter Beweis: Hinter Walchhofer und Bode Miller wurde er im Vorjahr gleichenorts schon Dritter. Mit diesen Resultaten wird der «Crazy Canuck» auch immer mehr zum Geheimfavoriten für die Olympiaabfahrt in Whistler Mountain.

Weltcup-Abfahrt der Männer in Val Gardena. Schlussklassement:

1. Manuel Osborne-Paradis (Ka) 2:01,27. 2. Mario Scheiber (Ö) 0,13 zurück. 3. Ambrosi Hoffmann (Sz) und Johan Clarey (Fr) 0,25. 5. Michael Walchhofer (Ö) 0,48. 6. Robbie Dixon (Ka) 0,50. 7. Hans Olsson (Sd) und Marco Büchel (Lie) 0,56. 9. Bode Miller (USA) 0,77. 10. Didier Cuche (Sz) 0,85. 11. Erik Guay (Ka) 0,86. 12. Marco Sullivan (USA) 0,89. 13. Andrej Sporn (Sln) 0,93. 14. Patrick Küng (Sz) 0,99. 15. Patrik Järbyn (Sd) 1,14. 16. Romed Baumann (Ö) 1,24. 17. Aksel Lund Svindal (No) 1,27. 18. Steven Nyman (USA) 1,28. 19. Erik Fisher (USA) 1,40. 20. Rok Perko (Sln) 1,56.

Ferner: 33. Adrien Théaux (Fr) 2,34. 35. Didier Défago (Sz) 2,47. 37. Ralf Kreuzer (Sz) 2,55. 39. Patrick Staudacher (It) 2,69. 40. Marc Gisin (Sz) 2,78. 41. Cornel Züger (Sz) 2,85. 42. Christoph Gruber (Ö) 2,98. 51. Beat Feuz (Sz) 4,18. 52. Christof Innerhofer (It) 4,19.

LIVE-TICKER

mit Philipp Reich

- Cornel Züger kommt bei weitem nicht an die Zeit von Küng heran. Mit 2,85 Sekunden muss er eine weitere Enttäuschung wegstecken.

- Patrick Küng zeigt eine ansprechende Leistung. Mit knapp einer Sekunde Rückstand landet der Glarner auf dem guten 14. Rang.

- Der Österreicher Grugger hat keine Chance auf ein Topergebnis. Er verliert viel Zeit und landet auf Zwischenrang 20.

- Das Rennen ist noch nicht vorbei. Die letzten Fahrer haben gezweigt, dass in Gröden heute auch mit einer hohen Startnummer ein Spitzenrang möglich ist.

- Sporn lässt im unteren Teil viel Zeit liegen. Der Slowene verliert noch beinahe eine Sekunde und landet auf Rang 13. Er freut sich dennoch über dieses gute Resultat.

- Der Slowene Sporn verliert im Gleiterstück nur sieben Hundertstel auf Osborne-Paradis. Und auch nach der Ciaslat ist er noch bei den Leuten.

- Grünenfelder veliert mehr als zwei Sekunden und liegt nur auf Rang 20. Eine Enttäuschung für den Schweizer.

- Grünenfelder bleibt ohne Chance auf einen Spitzenrang. Bereits ganz oben verliert er viel Zeit.

- Der Franzose David Poisson kann nicht mit den besten mithalten. Er verliert beinahe zwei Sekunden und verpasst damit einen Topten-Platz deutlich.

- Der Kanadier verliert bis ins Ziel doch noch eine halbe Sekunde. Hoffmann kann er damit nicht bedrängen, immerhin liegt er auf dem guten sechsten Zwischenrang.

- Robbie Dixon liegt auf Podestkurs. Der Kanadier liegt in der Ciaslat nur elf Hundertstel hinter Osborne-Paradis.

- Scheiber kommt ins Ziel und verpasst die Bestzeit nur ganz knapp. Damit verdrängt er Ambrosi Hofmman auf Rang drei.

- In der Ciaslat liegt er 23 Hundertstel zurück. Hoffmann muss um seinen zweiten Platz zittern.

- Der Österreicher Scheiber liegt bei der zweiten Zwischenzeit drei Hundertstel vor Osborne-Paradis.

- Der US-Amerikaner Nyman fährt mit 1,28 Sekunden Rückstand auf dem 13. Zwischenrang.

- Der Österreicher verpasst einen Topten-Platz deutlich. Streitberger verliert mehr als viereinhalb Sekunden auf die Spitze.

- Streitberger verliert im Gleiterstück 64 Hunderstel auf Osborne-Paradis.

- Miller im Ziel mit 77 Hundertstel Rückstand auf Rang sieben. Damit verdrängt der US-Amerikaner Didier Cuche auf Rang acht.

- Bode Miller verliert im oberen Teil auch schon 55 Hundertstel. Die Verhältnisse für die Favoriten sind im Gleiterstück alles andere als optimal.

- Cuche verliert bis ins Ziel ohne ersichtlichen Fehler mehr als acht Zehntel und landet auf dem für ihn enttäuschenden siebten Zwischenrang.

- Cuche zeigt eine starke Fahrt. Der Neuenburger kann seinen Rückstand auf Osborne-Paradis aber nicht verringern.

- Auch Cuche verliert oben bereits sieben Zehntel. So ist die Aussicht auf einen Spitzenrang natürlich schon gering.

- Walchhofer ohne Chance auf einen Spitzenrang. Der Sieger von Val d'Isère verpasst den Podestplatz und liegt mit 48 Hundertstel auch noch hinter Ambrosi Hoffmann.

- Auch vor den Kamelbuckeln liegt Walchhofer immer noch drei Zehntel hinter Osborne-Paradis.

- Walchhofer verliert im Gleiterstück drei Zehntel. Kann er das noch einmal aufholen?

- Kröll landet nach einer durchzogenen Fahrt auf dem elten Zwischenrang. Auch der Österreicher verliert viel Zeit auf den Führenden Osborne-Paradis.

- Auch Kröll verliert oben mehr als sechs Zehntel. Offenbar ist die Strecke im oberen Teil etwas langsamer geworden.

- Svindal verliert unten zwar nicht allzu viel Zeit, dennoch kann er heute nicht in die Entscheidung eingreifen. Der Norweger verliert 1,27 Sekunden und liegt nur auf Rang neun.

- Svindal bei der zweiten Zwischenzeit auch schon deutlich zurück. Der Norweger verliert mehr als sieben Zehntel auf den Kanadier Osborne-Paradis.

- Défago muss eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Der Schweizer verliert beinahe zweieinhalb Sekunden und liegt nur auf Zwischenrang 12.

- Vor den Kamelbuckeln liegt Défago bereits über eine Sekunde hinter Osborne-Paradis.

- Défago mit vielen kleinen Fehlern nach dem Start. Bei der ersten Zwischenzeit liegt er 27 Hundertstel zurück.

- Theaux kann auch im unteren Teil keine Zeit mehr gutmachen. Mit über zwei Sekunden Rückstand landet er auf dem elften Zwischenrang.

- Auch Theaux kann nicht in die Entscheidung eingreifen. Bereits vor den Kamelbuckeln ist der Franzose geschlagen.

- Innerhofer fährt meilenweit hinterher. Mit mehr als vier Sekunden wird er klar Letzter.

- Büchel verliert genau wie Olsson im unteren Teil viel Zeit. Die Linie war zwar sauber, schnell war sie offensichtlich aber nicht.

- Büchel vor der Cislat vor Osborne-Paradis. Kann der Liechtensteiner in seiner letzten Fahrt auf der Saslong eine Überraschung schaffen?

- Olsson verliert in der Ciaslat aber noch viel Zeit und fällt auch hinter Hoffmann zurück. Der Schwede fährt auf den vierten Zwischenrang.

- Mit Hans Olsson ist der erste Geheimfavorit ins Rennen gegangen. Vor den Kamelbuckeln liegt er 36 Hundertstel vor Osborne-Paradis.

- Guay fährt mit 86 Hundertstel Rückstand auf Rang vier. Im unteren Teil konnte der Kanadier noch etwas aufholen.

- Erik Guay wird für die Spitzenfahrer nicht gefährlich. Er liegt vor der Cislat bereits weit zurück.

- Osborne verliert im unteren Teil noch etwas Zeit. Trotzdem rettet er 25 Hundertstel ins Ziel und geht in Führung.

- Osborne-Paradis könnte Hoffmanns Leaderposition bereits wieder gefährden. Der Kanadier liegt bei allen Zwischenzeiten klar vor Hoffmann.

- Hoffmann kommt ins Ziel und fährt die genau gleiche Zeit wie Clarey. Die beiden liegen nun gemeinsam an der Spitze.

- Auch in der Cislat liegt Hoffman noch an der Spitze. Sein Vorsprung liegt aber nur bei acht Hundertstel.

- Hoffmann liegt vor den Kamelbuckeln knapp vor dem Franzosen Clarey.

- Der Österreicher verliert bis ins Ziel 2,7 Sekunden - eine riesige Enttäuschung für den Abfahrtsspezialisten.

- Gruber verliert ohne sichtbaren Fehler bis zur unteren Zwischenzeit beinahe zwei Sekunden.

- Clarey im unteren Teil mit der besten Linie bis anhin. Mit grossem Vorsprung setzt er sich an die Spitze des Klassements.

- Der Franzose Clarey mit grossen Problemen in der Ciaslat, trotzdem liegt er bei der Zwischenzeit vor Sullivan.

- Sullivan auch in den technisch anspruchsvollen Streckenteilen stark. Der US-Amerikaner übernimmt mit 25 Hundertstel Vorsprung die Spitze.

- Marco Sullivan liegt nach dem Gleiterstückt 34 Hundertstel vor Patrik Järbyn.

- Erik Fisher zeigte eine starke Fahrt, in der Ciaslat aber der Fehler. Trotzdem verliert er nur 26 Hundertstel auf den Schweden.

- Buder verliert ohne offensichtlichen Fehler beinahe eine Sekunde auf Järbyn und fährt auf Zwischenrang zwei.

- Auch Andreas Buder liegt bei der Zwischenzeit hinter Järbyn zurück.

- Staudacher hat keine Chance gegen Järbyn und verliert bis ins mehr als eineinhalb Sekunden.

- Staudacher bei den Zwischenzeiten deutlich hinter Järbyn zurück.

- Mit der Nummer 2 geht Patrick Staudacher ins Rennen, der gestern im Super-G Dritter wurde.

- Järbyn ist im Ziel und stellt mit 2:02.41 eine erste Richtzeit auf.

- Das Rennen hat begonnen. Der Schwede Patrik Järbyn, der die ungünstige Startnummer 1 gezogen hat, ist gestartet.

- Didier Cuche, der in zwei von drei Abfahrten in dieser Saison auf dem Podest stand, hat sich für heute trotz schmerzender Rippe viel vorgenommen. Der Neuenburger will sich für sein Out im Super-G von gestern rehabilitieren.

- Die Saslong ist eine der berühmtesten Abfahrtsstrecken der Welt. Vor allem die Kamelbuckel, die in den letzten Jahren zwar etwas entschärft wurden, sorgen mit Sprüngen von beinahe 70 Metern immer wieder für Spektakel.

20 Minuten Online berichtet ab 12.15 live vom ersten Abfahrtsklassiker der Saison in Gröden.

Vor dem Rennen

Die beiden bisherigen Abfahrtsrennen der Saison waren fest in Schweizer Hand. In Lake Louise triumphierte Didier Cuche vor Werner Heel und Carlo Janka, in Beaver Creek musste sich Cuche dann um zwei Hunderstel von Janka geschlagen geben. Der «Iceman», der im Super-G von gestern hinter Aksel Svindal den zweiten Platz belegte, verzichtet auf die Abfahrt von heute. Der dreifache Saisonsieger soll nicht allzu fest forciert werden und wird geschont. Anstelle der beiden Abfahrtstrainings absolvierte Janka bereits einige Trainingsfahrten für den Riesenslalom vom Sonntag in Alta Badia.

Cuche will angreifen

Didier Cuche, der immer noch mit einer gebrochenen Rippe zu kämpfen, konnte in den Abfahrtstrainings überzeugen. Dank einer schmerzstillenden Spritze merkte er die Verletzung am Rücken kaum und liess im zweiten Training alle hinter sich. Im Super-G vom Freitag lief es jedoch nicht wunschgemäss und der Neuenburger schied bereits früh aus. Doch kein Grund zur Sorge: Cuche weiss, woran er zu arbeiten hat, und kündigte an, dass er in der Abfahrt wieder voll angreifen werde. Neben Cuche ist aus dem Schweizer Lager auch Didier Défago gut in Form. Im Super-G wurde er Sechster und zählt heute zu den Anwärtern auf einen Podestplatz.

Zu den Siegesanwärtern auf der Saslong gehören aber auch Aksel Svindal, der nach seinem Sieg im Super-G im Gesamtweltcup weiter Boden gut machen will, Val d'Isère-Sieger Michael Walchhofer, Lokalmatador Patrick Staudacher sowie Bode Miller, dessen Formkurve zuletzt deutlich nach oben zeigte. (pre/si)

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