Hoffnung im Gazastreifen: Militante zu Waffenruhe bereit
Die militanten Palästinensergruppen im Gazastreifen - einschliesslich der regierenden Hamas - sollen nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung «Haaretz» zu einer Vereinbarung mit Israel über eine Waffenruhe bereit sein.
Nach Angaben des palästinensischen Agrarministers Ibrahim Al-Naja hätten sich alle Gruppen bereit erklärt, die Raketenangriffe einzustellen. Israel solle im Gegenzug seine Militäroperation im Gazastreifen stoppen, berichtete das Blatt am frühen Dienstagmorgen in seiner Onlineausgabe.
Ausserdem sei man bereit, den vor rund vier Wochen verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit freizulassen, wenn Israel eine spätere Freilassung palästinensischer Häftlinge garantiere.
Die Bedingungen entsprechen dem Bericht zufolge einem Vermittlungsvorschlag der ägyptischen Regierung. Als Zugeständnis an Israel werde darin nicht die sofortige Freilassung der in Israel inhaftierten Palästinenser als Gegenleistung für die Freilassung des verschleppten Soldaten gefordert, sondern lediglich eine Garantie für eine künftige Entlassung der Häftlinge.
Israel am Zug
«Dieser Vorschlag zielt darauf ab, die Leiden der Palästinenser zu mildern», sagte der palästinensische Minister Al-Naja. Jetzt liege es an Israel, «das aber bislang keinen Willen zu einer Waffenruhe erkennen lässt». Wie «Haaretz» weiter berichtete, will der palästinensische Präsident Mahmud Abbas die Vorschläge am Dienstag bei einem Treffen mit US-Aussenministerin Condoleezza Rice präsentieren.
Die radikalislamische Hamas hatten am 25. Juni den 19-jährigen israelischen Soldaten Gilad Schalit bei einem Angriff nahe dem Grenzdreieck zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen entführt und damit eine massive Militäroperation Israels im Gaza-Streifen ausgelöst. (sda)