Hoffnungschimmer für Darfur
Der Sudan hat sich nun doch durchgerungen, den Plan der Vereinten Nationen zur Eindämmung der Gewalt in der Krisenregion Darfur zu akzeptieren.
Präsident Omar al Baschir schrieb in einem Brief an den scheidenden UN-Generalsekretär Kofi Annan, die Verstärkung der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) durch Blauhelme könne sofort beginnen.
Vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrats über das weitere Vorgehen in Darfur sagten Diplomaten in New York, das Schreiben aus Khartum klinge viel versprechend. Sie gaben aber auch zu bedenken, dass Al Baschir weiterhin gegen die im August beschlossene Stationierung von 20 000 Blauhelmsoldaten an Stelle der AU-Truppe sei und in seinem Brief nicht auf den künftigen Umfang der Friedenstruppe eingegangen sei.
Al Baschir erklärte, dass der Sudan bereit sei, die ersten beiden Abschnitte des Dreistufenplans der Vereinten Nationen umzusetzen. Dazu gehört in einem ersten Schritt die Entsendung von 105 Militäroffizieren, 33 UN-Polizisten und 48 UN-Mitarbeitern. In einem zweiten Schritt sollen dann mehrere hundert weitere Blauhelmsoldaten und Polizisten die Einheiten der Afrikanischen Union ergänzen.
Die Kämpfe in Darfur begannen im Februar 2003. Damals griffen Rebellen afrikanischer Stämme zu den Waffen. Sie werfen der arabisch-islamischen Regierung in Khartum Diskriminierung und Unterdrückung vor. Die Regierung soll auch die arabischen Stammeskrieger der Dschandschawid zur Vertreibung der Bevölkerung in die Dörfer von Darfur geschickt haben. In drei Jahren Bürgerkrieg wurden mehr als 200 000 Menschen getötet und 2,5 Millionen vertrieben. (dapd)