US-Streit: Hofft UBS-Chef Ermotti auf die Milde von Trump?

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US-StreitHofft UBS-Chef Ermotti auf die Milde von Trump?

Die Grossbank UBS könnte einen Rechtsstreit mit den US-Behörden riskieren – und dabei auf einen bankenfreundlichen Donald Trump setzen.

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ish
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UBS-Chef Sergio Ermotti schliesst offenbar auch einen Rechtstreit mit dem US-Justizministerium nicht aus.

UBS-Chef Sergio Ermotti schliesst offenbar auch einen Rechtstreit mit dem US-Justizministerium nicht aus.

Keystone/Georgios Kefalas
Die UBS könnte Vergleichsverhandlungen platzen lassen, die zur Aufarbeitung der Finanzkrise von 2007 in den USA laufen. Die Nachbarin am Zürcher Paradeplatz, die Credit Suisse, dagegen ...

Die UBS könnte Vergleichsverhandlungen platzen lassen, die zur Aufarbeitung der Finanzkrise von 2007 in den USA laufen. Die Nachbarin am Zürcher Paradeplatz, die Credit Suisse, dagegen ...

Keystone/Gaetan Bally
... liess sich letzten Januar auf einen aussergerichtlichen Vergleich ein und zahlte Milliarden. Die Bank  – die sich hier in einem Fenster am Paradeplatz spiegelt – verbuchte dafür einen Milliardenverlust.

... liess sich letzten Januar auf einen aussergerichtlichen Vergleich ein und zahlte Milliarden. Die Bank – die sich hier in einem Fenster am Paradeplatz spiegelt – verbuchte dafür einen Milliardenverlust.

Keystone/Walter Bieri

Dieser US-Streit der Grossbank UBS ist noch offen: Es geht um fragwürdige Geschäfte mit Schrott-Papieren im Vorfeld der Finanzkrise von 2007. Die Sache dürfte die UBS Milliarden kosten, so wie die meisten anderen internationalen Banken auch. Anders als etwa die Credit Suisse überlegt sich die UBS jedoch einem Bericht der «Financial Times» zufolge, eine aussergerichtliche Einigung mit dem US-Justizministerium auszuschlagen und es auf einen Prozess ankommen zu lassen.

Die UBS wollte auf Anfrage von 20 Minuten zu diesen «Spekulationen und Gerüchten» keine Stellung beziehen. Die Bank habe für den US-Streit um verbriefte Hypotheken insgesamt 1,4 Milliarden Dollar zurückgestellt. Eine Entscheidung über die Höhe der Buss-Offerte steht noch aus. UBS-Chef Sergio Ermotti hatte vor fast genau einem Jahr auf einer Finanzkonferenz in Frankfurt gesagt: «Die Willkür, mit der Summen festgelegt werden, ist problematisch.» Er meinte damit Strafen gegen Banken generell, wie das deutsche «Handelsblatt» weiter schreibt.

Credit Suisse lenkte ein

Die Credit Suisse hatte ihre Vergleichssumme von 2,5 Milliarden Dollar sowie weitere mögliche 2,8 Milliarden Dollar für geschädigte Käufer diesen Januar geschluckt. In den letzten Tagen der Regierung von Barack Obama brachte die CS den Fall aussergerichtlich zu Ende und rutschte dafür in die roten Zahlen, weil ihre Rückstellungen zu niedrig waren. Auch andere internationale Banken mussten wegen ihres unseriösen Handels mit Kreditverbriefungen zahlen. Die Banken hatten damit die Finanzkrise ausgelöst.

Die neue US-Regierung von Präsident Donald Trump könnte jedoch mehr Milde gegenüber Banken walten lassen. Trump will die von Obama eingeführten schärferen Bankenregulierungen überprüfen lassen. Zudem ist Ex-Goldman-Sachs-Mann Steven Mnuchin neuer Finanzminister und Trump hat eine Reihe anderer früherer Goldman-Sachs-Banker auf weitere wichtige Posten nominiert.

Die britische Bank Barclay's hatte vergangenen Dezember die Verhandlungen mit dem US-Justiziministerium platzen lassen, noch bevor man sich auf eine Vergleichssumme einigen konnte. Die Bank soll zu 2 Milliarden Dollar bereit gewesen sein, die Behörde habe auf eine Summe gegen 5 Milliarden Dollar gesetzt, hiess es.

Der UBS wird vorgeworfen zwischen 2004 und 2007 fragwürdige Kreditverbriefungen ausgestellt und gehandelt zu haben.

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