Krieg in SyrienHollande begrüsst neuen syrischen Oppositionschef
Als erstes Staatsoberhaupt hat der französische Präsident François Hollande den Chef des neu gebildeten syrischen Oppositionsbündnisses, Ahmed Muas al-Chatib, im Elyséepalast in Paris empfangen.

François Hollande und Muas al-Chatib kamen zuvor im Präsidentenpalast zu einem Gespräch zusammen.
Frankreich stärkt der syrischen Opposition den Rücken: Als erstes Staatsoberhaupt hat der französische Präsident François Hollande am Samstag den Chef des neu gebildeten syrischen Oppositionsbündnisses, Ahmed Muas al-Chatib, im Elyséepalast in Paris empfangen.
«Es wird einen Botschafter Syriens in Frankreich geben, der vom Präsidenten der Allianz (des Oppositionsbündnisses) bestimmt wird», sagte Hollande nach einem Gespräch mit al-Chatib. Nach Angaben aus der syrischen Opposition soll der Aktivist Munther Machos der Gesandte der Regimegegner werden. Machos lebt schon lange im Exil in Frankreich und Algerien.
Erst in der vergangenen Woche hatten die Oppositionellen nach langem Streit eine Syrische Nationale Allianz gegründet. Als einziges westliches Land erkennt Frankreich das Bündnis als legitime Vertretung Syriens an.
Hollande sagte, das Bündnis habe sich verpflichtet, alle Komponenten der syrischen Gesellschaft in eine zukünftige Regierung aufzunehmen. Das betreffe namentlich die Christen und Alawiten.
Al-Chatib erklärte: «Die Allianz existiert und wir werden eine Regierung aus Technokraten bilden, die bis zum Sturz des Regimes arbeiten wird.» Der aus Damaskus stammende Prediger gilt als gemässigt. Er hatte vor wenigen Monaten Syrien verlassen, nachdem er mehrfach von den Sicherheitskräften festgenommen worden war.
Hollande will EU-Waffenembargo aufheben
Hollande will in der EU nun für eine Anerkennung der Allianz werben. Zudem setzt er sich für eine Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen Syrien ein, um die Oppositionskräfte mit Waffen unterstützen zu können.
Thematisiert wurde bei dem Treffen nach Angaben von Elysée- Mitarbeitern auch der Schutz der von den Rebellen kontrollierten Zonen in Syrien und humanitäre Hilfe für Flüchtlinge. Bereits während der UNO-Generaldebatte in New York Ende September hatte Hollande gefordert, die von den Rebellen eroberten Gebiete unter UNO- Schutz zu stellen.
Regierung riegelt Strassen in Damaskus ab
Die syrischen Regierungstruppen riegelten am Samstag alle Strassen ab, die in die umkämpften Gebiete am Stadtrand und im Umland der Hauptstadt Damaskus führten. Dazu gehörten auch die Viertel Nahr Aischa und Al-Tadhamun, wie Aktivisten sagten. Das syrische Staatsfernsehen meldete, dass mit den Strassensperren die Belagerung der «Terroristen» verstärkt werde.
Auch in der Metropole Aleppo dauerten die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen an. Im Norden der Stadt explodierte eine Autobombe, wie Oppositionelle berichteten.
Allein am Freitag waren in Syrien landesweit mindestens 130 Menschen getötet worden. Der blutige Konflikt in Syrien dauert seit 20 Monaten an. Nach Angaben von Aktivisten kostete er 39'000 Menschen das Leben. (sda)

Syrische Opposition ernennt Botschafter in Frankreich
Die syrische Opposition hat einen Botschafter in Frankreich ernannt. Munsir Machus soll in Paris die Belange aller Syrer vertreten, wie der Vorsitzende der oppositionellen Syrischen Nationalkoalition, Muas al Chatib, und der französische Staatspräsident François Hollande am Samstag bekannt gaben. (dapd)