Riesenslalom Alta Badia«Sah wohl Sch***** aus» – Odermatt fährt nach Aufholjagd noch aufs Podest
Marco Odermatt gelingt in Alta Badia kein guter 1. Lauf im Riesenslalom. Er kann sich aber im 2. Durchgang massiv steigern und fährt aufs Podest. Er wird hinter den Norwegern Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen Dritter.
Marco Odermatt wird im Riesen von Alta Badia doch noch Dritter. (Video: SRF)
Nach dem ersten Lauf lag Marco Odermatt im Riesenslalom von Alta Badia, den er letztes Jahr noch gewonnen hatte, nur auf Rang 9. Das war überraschend. Nicht überraschend war, dass der 25-Jährige im zweiten Lauf zulegen konnte – und wie. Er stellte die neue Bestzeit auf. Diese hatte lange Bestand. Doch es reichte nicht zum dritten Sieg im dritten Riesenslalom in dieser Saison.
Die beiden Norweger Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen waren noch schneller als der Nidwaldner. Mit dem Podest hatten aber nach dem ersten Durchgang wohl nur die wenigsten gerechnet. «Ich hätte nicht gedacht, dass es so weit nach vorne reicht. Es sah wahrscheinlich sch***** aus, aber es war ein brutaler Kampf. Die Ski laufen lassen, das habe ich am Morgen schlecht gemacht. Darum bin ich nun zufrieden, dass es so gelungen ist», sagte Odermatt im SRF.
«Es drehte extrem»
Der Wechsel von der relativ flachen Abfahrt in Val Gardena zum steilen Riesenslalom in Alta Badia war ein extrem schwieriger Spagat. Das sah man bei Odermatt. «Es wird ein strenger Lauf», sagte der Nidwaldner vor seinem Start.
Er sollte recht behalten. Er verlor viel Zeit auf den führenden Slowenen Zan Kranjec. Nach seinem Lauf sagte der 25-Jährige: «Es ist ein schwieriger Lauf, es drehte extrem, ich hatte das Timing nicht. Das Niveau ist extrem hoch. Es zeigte mir, dass es nicht selbstverständlich ist, dass es aktuell immer so gut läuft. Und es wäre bitter gewesen für die anderen, wenn es gleich im ersten Lauf wieder geklappt hätte.» Da hatte er erneut recht und er hatte ja im zweiten Durchgang noch die Möglichkeit, aufzudrehen. Und das tat er ja auch.
Perfekter Start
Vor Alta Badia hatte Odermatt in zwei Riesenslaloms zweimal gewonnen. Was der Nidwaldner im Riesen in Sölden und Val d’Isère zeigte, war beeindruckend. Zum Saisonauftakt in Sölden gewann er noch mit 0,76 Sekunden Vorsprung auf Zan Kranjec aus Slowenien. In Frankreich waren es dann unglaubliche 1,4 Sekunden vor dem Österreicher Manuel Feller. Noch im letzten Jahr hatte Odermatt auch auf der Gran Risa triumphiert, heute hatte er keinen Vorsprung im Ziel, sondern 0,69 Sekunden Rückstand. Dem 25-Jährigen bleibt der Trost: Die nächste Chance bietet sich ihm bereits am Montag, an selber Stelle.
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Drei Schweizer in den Top 11
Die Schweizer zeigen heute eine geschlossene Teamleistung. Odermatt ist als bester Schweizer dritter, während Justin Murisier auf Rang 9 fährt. Loïc Meillard fällt im zweiten Lauf etwas zurück und klassiert sich auf dem 11. Rang. Gino Caviezel und Livio Simonet werden 16. und 22.
Morgen geht es weiter mit dem zweiten Riesenslalom in Alta Badia. Wir berichten live ab 10:00 Uhr.
Die Top 15 heute

Marco Odermatt ist zufrieden mit seinem Podestplatz
Odermatt im Interview mit SRF: «Ich hätte nach meiner Fahrt im zweiten Lauf nie gedacht, dass es für den Podestplatz reichen könnte. Ich bin daher sehr zufrieden mit diesem Podestplatz, da es ein brutaler Kampf war. Ich habe versucht den Ski laufen zu lassen. Am Morgen war es für mich mit der Startnummer 1 nicht optimal, ich habe es lieber, wenn ich kämpfen muss bei etwas schwierigeren Bedingungen. Mal schauen ob ich die nötige Energie für morgen habe, denn der Riesenslalom auf der Gran Risa ist einer der härtesten des Winters.»
Lucas Braathen gewinnt den Riesenslalom in Alta Badia
Lucas Braathen gelingt im zweiten Lauf der Sprung vom dritten auf den ersten Rang. Er gewinnt das Rennen vor Henrik Kristoffersen und Marco Odermatt. Der Schweizer hat dank seiner sensationellen Fahrt noch einen Podestplatz geholt. Im ersten Lauf noch Neunter und nun Dritter – einmal mehr eine super Leistung des Schweizers.
1. Zan Kranjec
Oben ist eine halbe Sekunde seines Vorsprungs schon weg. Kranjec verliert kontinuierlich an Zeit und dann unterläuft ihm bei der Einfahrt in den Steilhang ein grosser Fehler. Er kann die Führung nicht ins Ziel bringen. Es resultiert der fünfte Rang und somit gewinnt Lucas Braathen den ersten Riesenslalom in Alta Badia!
2. Henrik Kristoffersen
Kristoffersen mit neuem Material an den Füssen – was zeigt er heute?
Bei der ersten Zwischenzeit hat er einen Mini-Vorsprung auf Braathen. Im Ziel liegt er dann knapp hinter Braathen zurück – 2 Hundertstel fehlen ihm zur Führung. Marco Odermatt ist somit auf Rang 3.
3. Lucas Braathen
Nun geht es los mit dem Kampf um die Podestplätze! Der Norweger riskiert viel und fährt heute voll am Limit. Er zeigt ganz starke Kurven und liegt im Ziel eine Zehntelsekunde vor Marco Odermatt!
4. Alexander Schmid
Schmid ist gut in die Saison gestartet mit einigen Top Ten Klassierungen. Nun ist bei der ersten Zwischenzeit schon fast der ganze Vorsprung weg. Er verliert viel Zeit auf Odermatt und ist im Ziel auf Zwischenrang 5.
5. Alexis Pinturault
Der Franzose ist seit dem Weltcupfinale 2021 der einzige Riesenslalom Sieger, der nicht Marco Odermatt oder Henrik Kristoffersen heisst. Heute zeigt er eine ansprechende Fahrt und klassiert sich auf dem zweiten Zwischenrang, knapp vor Marco Schwarz.
6. Loïc Meillard
Nun sehen wir den besten Schweizer des ersten Laufs – Loïc Meillard. Hopp Loïc!
Meillard verliert heute jedoch viel Zeit auf den Führenden und bleibt zu sehr auf der Linie. Im Ziel ist es der sechste Zwischenrang, Meillard bleibt somit hinter seinen Erwartungen zurück.

7. Marco Schwarz
Schwarz ist der beste Österreicher des ersten Laufs. Im zweiten Lauf bekundet er oben einige Probleme und verliert über sechs Zehntel auf Odermatt. Im unteren Teil der Strecke kann er seinen Rückstand aber aufholen und ist im Ziel auf dem zweiten Zwischenrang.
8. Justin Murisier
Der nächste Schweizer ist schon unterwegs.
Er verliert heute viel Zeit, da passt nicht viel zusammen bei Murisier. Unten legt er jedoch die schnellste Zeit im 2. Lauf hin und klassiert sich auf dem dritten Zwischenrang.

9. Marco Odermatt
Hopp Odermatt!
Marco Odermatt fährt am Limit und liegt bei der ersten Zwischenzeit 78 Hundertstel vor McGrath. Trotz einiger kleiner Fehler übernimmt er deutlich die Führung mit sieben Zehnteln Vorsprung auf die Konkurrenz. Super Fahrt des Schweizers!

10. Filip Zubcic
Zubcic riskiert viel während seiner Fahrt und fährt am Limit. Im Ziel ist es Rang 2.
11. Atle Lie McGrath
Der Norweger zeigt heute eine super Fahrt. Trotz einigen kleinen Fehlern fährt er mit 67 Hundertsteln Vorsprung auf Verdu ins Ziel und übernimmt die Führung!
12. Manuel Feller
1.91 Sekunden Vorsprung hat Feller vor dem Start auf Verdu. Doch auch er scheitert an der Zeit des Andorraners und beisst sich daran die Zähne aus. Im Ziel trennen ihn und Verdu nur acht Hundertstel und er liegt gleichauf mit Landsmann Brennsteiner auf Rang 2.
13. Gino Caviezel
Das gibt's nicht! Caviezel kann seinen Vorsprung nicht ins Ziel bringen und verliert im letzten Sektor viel Zeit. Er wird Vierter im Zwischenklassement.

14. Stefan Brennsteiner
Der Österreicher liegt bei allen Zwischenzeiten vor Verdu. Im letzten Sektor unterläuft ihm ein Fehler und er muss weite Wege fahren. Im Ziel reicht es knapp nicht zur Führung mit acht Hundertsteln Rückstand auf Verdu.
15. Victor Muffat-Jeandet
Der Franzose zeigt eine ansprechende Fahrt und klassiert sich als Zweiter hinter Verdu.
Livio Simonet im Interview
«Ich bin mit einer guten Einstellung ins Rennen gegangen und war froh dass ich als Erster starten durfte und somit eine gute Piste vor mir hatte. Ich habe eine gute Leistung heute im Weltcup gezeigt», so Simonet, der zum dritten Mal in Folge Weltcup-Punkte einfährt in dieser Saison.