Ski-WM-: Riesige Enttäuschung für Wendy Holdener im Slalom

WM-SlalomRiesige Enttäuschung für Holdener – Kanadierin ist Sensations-Weltmeisterin

Grosser Frust für Wendy Holdener zum WM-Abschluss. Die Schwyzerin scheidet im Slalom mit Bestzeit aus, Sensations-Weltmeisterin wird die Kanadierin Laurence St-Germain.

Remo Elsinger
Adrian Hunziker
Sven Forster
von
Remo Elsinger
,
Adrian Hunziker
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Sven Forster
(aus Méribel)

Wendy Holdener war im zweiten Lauf mit Bestzeit unterwegs, hatte bereits eine Hand an der Gold-Medaille. Doch dann schied sie aus – wie bitter! Gold holte sich Laurence St-Germain aus Kanada – eine Sensation. Topfavoritin Mikaela Shiffrin musste sich mit Silber begnügen, Bronze ging an die Deutsche Lena Dürr.

Holdener absolvierte mit dem Slalom bereits ihr fünftes Rennen an dieser WM, Silber in der Kombi und im Parallel-Rennen hatte sie sich bereits gesichert. Zum Abschluss der WM wartete Holdeners Paradedisziplin, in der sie in dieser Saison ihre ersten beiden Siege im Weltcup einfahren konnte. Im ersten Lauf war die Schwyzerin hervorragend gefahren und hatte auf die Topfavoritin Shiffrin gerade mal 19 Hundertstel verloren.

Die Ausgangslage vor dem zweiten Lauf war bestens. Aber es sollte nicht sein. «Ich habe gerade nicht viel im Kopf. Ich überlege mir, was das Problem war. Ich verstehe es noch nicht ganz. Ich habe angegriffen, bin gut gefahren. Ich wollte richtig geil Skifahren und nichts verschenken», so eine ungewohnt wortkarge Holdener im SRF. Beste Schweizerin war Aline Danioth als Sechste, Camille Rast landete auf Platz 27.

Viel Pech für Gisin

Michelle Gisin, die ihr viertes WM-Rennen absolvierte, bekundete Pech. Und das nach einer durchzogenen Saison, das auch wegen eines Skimarkenwechsels. Kurz vor der letzten Zwischenzeit verlor sie den Stock aus der Hand. So war keine konkurrenzfähige Zeit möglich, im Ziel fehlten 2,69 Sekunden. «Ich kann es mir auch nicht erklären. In meiner ganzen Karriere habe ich noch nie einen Stock verloren. Dieses Jahr kommt einfach alles zusammen», so die ratlose Engelbergerin im SRF.

Gisin verpasste es wegen dieses Unglücks, sich unter den besten 30 zu klassieren. Im zweiten Durchgang hätte sie erst als 36. starten dürfen, das wollte sie sich nicht antun. Sie verzichtete auf den Start im zweiten Lauf, der Fokus liegt für sie jetzt auf der Speed-Woche in Crans-Montana.

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Samstag, 18.02.2023

Auf Wiedersehen

Das wars vom Ticker, danke fürs Dabeisein. Morgen sind wir mit dem letzten WM-Rennen, dem Slalom der Männer, wieder live dabei – und hoffen da auf eine weitere Schweizer Medaille. Einen schönen Samstag und bis morgen!

Holdener im Interview

«Ich habe gerade nicht viel im Kopf. Ich überlege mir, was das Problem war. Ich verstehe es noch nicht ganz. Ich habe angegriffen, bin gut gefahren. Ich wollte richtig geil Skifahren und nichts verschenken. Ich bin schon für Gold gefahren», so eine ungewohnt wortkarge Holdener gegenüber SRF.

Danioth im Interview

«Genau das habe ich in meiner Verletzungszeit vermisst. Auf der einen Seite bin ich mega zufrieden mit meinem Resultat, ich bin noch nie in die Top 6 gefahren im Weltcup. Auf der anderen Seite wäre die Medaille fast möglich gewesen, zum Greifen nah. Dann Wendy, die wäre hochaus Weltmeisterin geworden. Ich kann ihr das so nachfühlen, weil es mir in dieser Saison auch schon so ergangen ist. Es sind gerade einfach zu viel Emotionen für mich. Ich freue mich mega auf die Siegerehrung.», so Danioth nach ihrem 6. Platz im Interview bei SRF.

Grosse Überraschung

Noch nie stand sie auf einem Weltcup-Podest. Und nun grüsst sie beim WM-Slalom vom obersten Treppchen. Die 28-jährige Kanadierin Laurence St-Germain sorgt für die Mega-Überraschung und gewinnt Gold vor Shiffrin und Dürr.

Für die Schweiz gibt es die grosse Enttäuschung, denn WM-Gold wäre für Holdener mit dieser Fahrt auf dem Silbertablett serviert gewesen. Sieben Zehntel Vorsprung hatte sie vor dem Einfädler.

1. Mikaela Shiffrin (USA)

Die Topfavoritin geht auf die Jagd nach dem fünften WM-Gold im Slalom. Doch der gesamte Vorsprung ist nach einem Sektor beinahe weg. Und es reicht nicht.

St-Germain gewinnt WM-Gold!

2. WENDY HOLDENER (SUI)

Und nun sind Holdener und Shiffrin gefordert. HOPP WENDY!

Holdener kommt gut in den Lauf, baut den Vorsprung in den ersten beiden Sektoren aus. Doch dann der Einfädler! Unfassbar… Damit platzt der Traum der nächsten WM-Medaille.

3. Laurence St-Germain (CAN)

Wie geht sie mit der neuen Situation um? Drei Zehntel hat sie Dürr im 1. Lauf abgenommen und sie hält auch hier mit. Und tatsächlich übernimmt sie mit satten sieben Zehnteln Vorsprung die Spitze!

4. Lena Dürr (GER)

Die Deutsche zeigt einen sensationellen Lauf und doch nimmt ihr Holtmann im letzten Sektor fast alles ab. Zwei Hundertstel rettet Dürr ins Ziel und sie übernimmt die Führung!

Aline Danioth wird übrigens mindestens Siebte.

5. Petra Vlhova (SVK)

Die vier Weltcup-Siegerinnen dieser Saison und die Überraschungsfrau St-Germain stehen noch oben. Vlhova hat am Start eine halbe Sekunde Vorsprung, dieser schmilzt aber kontinuierlich weg und so reicht es nur für Rang 2.

6. Ana Bucik (SLO)

Mit einer guten Fahrt kann es nun sofort in Richtung Podest gehen. Die Slowenin ist bis zum letzten Sektor dran, doch da fährt ihr Holtmann davon. Sie fällt hinter Della Mea auf den fünften Zwischenrang zurück.

7. Zrinka Ljutic (CRO)

Die Kroatin greift voll an, riskiert aber zu viel. Noch vor der ersten Zwischenzeit hebelt es sie aus und das Rennen ist vorbei.

8. Hanna Aronsson Elfman (SWE)

Nach einem kurzen Unterbruch geht es in die Entscheidung um die Podestplätze und natürlich WM-Gold. Die junge Schwedin verliert insgesamt sechs Zehntel auf Holtmann und fällt auf Rang 5 zurück.

9. ALINE DANIOTH (SUI)

Das ist für Danioth jetzt natürlich ein Brett. Drei Zehntel Polster nimmt sie mit ins Schlussstück. Für die Bestzeit reicht es nicht, doch es ist Zwischenrang 2 und damit mindestens der zehnte Rang.

10. Mina Fürst Holtmann (NOR)

Ein arger Bremser zu Beginn des Steilhangs kostet fast nichts und untenraus greift sie voll an. Im Ziel stellt sie die neue Bestzeit auf, verdrängt Hector gleich um vier Zehntel.

11. Sara Hector (SWE)

Nach der Enttäuschung im Riesenslalom bringt sie hier sieben Zehntel Vorsprung ins Ziel. Della Mea muss Platz machen auf dem Leaderthron, hat aber schon 14 (!) Ränge gutgemacht.

12. Leona Popovic (CRO)

Die sieben Zehntel Vorsprung aus dem 1. Lauf sind nach drei Sektoren weg. Die halbe Sekunde Rückstand bedeutet momentan Rang 8.

13. Emma Aicher (GER)

Die 19-Jährige kann auch nicht mit den schnellsten Zeiten mithalten, reiht sich zeitgleich mit Dvornik auf dem elften Zwischenrang ein.

14. Katharina Liensberger (AUT)

Ihren Titel wird sie heute aller Voraussicht nach nicht verteidigen können. Seit Silber an Olympia lief bei ihr wenig nach Wunsch. So auch hier im zweiten Lauf, wo ihr keine gute Fahrt gelingt. So fällt sie auf Rang 10 zurück.

15. Katharina Huber (AUT)

Ein Katharina-Doppelpack aus Österreich eröffnet die Top 15. Huber bringt bereits fast eine halbe Sekunde Vorsprung mit an den Start. Davon verliert sie in den ersten beiden Sektoren fast nichts. Doch unten raus war Della Mea sehr schnell und so übernimmt Huber den zweiten Zwischenrang 13 Hundertstel dahinter.

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