BenefizveranstaltungHooligan-Opfer Maag will wieder hinter das Steuer
Neun Jahre nach der brutalen Hooligan-Attacke gehts dem schwer behinderten FCZ-Fan Roli Maag besser denn je. Er will gar wieder Auto fahren – eine Party soll ihm bei der Finanzierung helfen.
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- zed
Die Ärzte malten nach der brutalen Hooligan-Attacke 2006 ein düsteres Bild für die Zukunft von Roli Maag: Schwer behindert, an den Rollstuhl gefesselt. Doch der heute 37-Jährige hat sich ins Leben zurückgekämpft. Nun will er sogar wieder hinters Steuer sitzen. Um ihm bei der Finanzierung der Fahrstunden und dem Kauf eines Autos zu helfen, organisiert Lucca Guarneri eine Benefizveranstaltung.
Die «Boom Bap Barbecue»-Party steigt am Samstag im Zigiroom des Stall 6 in Zürich. Der Eintritt ist gratis, aber der Erlös aus den Getränken und dem Essen wird vollumfänglich an Roli Maag gespendet. Guarneris Freundin arbeitet im Wohnhuus Bärenmoos, wo Maag lebt. Dadurch sei er auf den Wunsch des FCZ-Fans aufmerksam geworden.
«Man muss positiv denken»
«Viele Leute trauen sich gar nicht, Roli aufzusuchen», sagt Guarneri. Die Veranstaltung sei für all jene, die helfen wollen, der ideale Rahmen, um Maag einmal die Hand zu schütteln und ihn kennen zu lernen.
Maag hat während all den Jahren seinen Optimismus nicht verloren. «Man muss positiv denken, sonst kommt man nicht weiter. Jammern bringt nichts. Dann wird irgendwann auch alles wieder gut», sagt er. Heute ist er stolz auf seine Fortschritte. «Ich bin noch immer auf der linken Seite gelähmt und die Feinmotorik ist eingeschränkt, aber ich bin weit gekommen.» Dabei helfen ihm Ergo-, Physio- und Wassertherapien.
Den Kontakt mit Menschen schätzt Maag sehr
Nur das Autofahren hat Maag sich bisher nicht zugetraut, obwohl ihm sein Führerausweis nie abgenommen wurde. «Jetzt aber fühle ich mich fit genug.» Nicht nur deshalb freut er sich auf den Anlass. Es sei immer eine ganz spezielle Situation, Menschen zu treffen, die ihm helfen wollten, sagt er. «Manchmal habe ich Kontakt mit Personen auf Facebook , die ich überhaupt nicht kenne. Das schätze ich sehr.»
Vor neun Jahren hatte Maag versucht, bei der Siegesfeier des FCZ schlichtend in einen Streit einzugreifen. Dabei wurde ihm so stark ins Gesicht geschlagen, dass er fortan gelähmt war. Seither hat er einen langen Leidensweg hinter sich, musste mühsam das Sprechen, Essen und Gehen wieder erlernen.