Hooligans: Sicherheit muss Chefsache werden
Die Vereine der Swiss Football League (SFL) wurden an der ausserordentlichen GV in Bern von der SFL-Führung in die Pflicht genommen, der Sicherheit grössere Bedeutung beizumessen. «Die Sicherheit muss in den Klubs zur Chefsache werden», sagte SFL- Präsident Peter Stadelmann.
Seit den Ausschreitungen am vergangenen Samstag im Anschluss an die Partie FC Basel - FC Zürich ist für Stadelmann klar, dass die Vereine die Sicherheits-Anforderungen, die von der SFL getroffen wurden und werden, konsequenter umsetzen müssen. «Wir haben ein Vollzugsproblem. Die Sicherheit in den Stadien muss bei den Klubs den gleichen Stellenwert bekommen wie der sportliche Aspekt.»
In den nächsten Wochen will die SFL intern diskutieren, welche zusätzlichen Forderungen an die Klubs gestellt werden (können). Konkrete Angaben dazu machte Thomas Helbling, der Präsident der Sicherheits-Kommission, nicht. Er zeigte aber wenigstens andeutungsweise die einzuschlagende Richtung auf: Bis zum Anpfiff der neuen Saison dürfte über die Notwendigkeit (und die Höhe) von Zäunen ebenso diskutiert werden wie über Alkoholtests an den Eingangstoren und über getrennte Kassenhäuschen.
Überdies wird die Möglichkeit geprüft, den Fans des Gästeteams Tickets für Auswärtsspiele vom eigenen Klub aushändigen zu lassen. In England wird dies mit Erfolg praktiziert. Gewalttäter hatten bis anhin gerade bei Auswärtspartien davon profitiert, dass sie vom gastgebenden Sicherheitsdienst nicht erkannt wurden und so den Weg ins Stadion fanden, sagte Helbling. «Wir müssen alles dafür tun, um die Anonymität dieser Fans zu durchbrechen.»
Die Präsidenten der Vereine haben zugestimmt, die noch zu konkretisierenden Forderungen der Swiss Football League konsequenter umzusetzen. Der Wunsch nach einer friedlichen Atmosphäre in den Stadien ist da, die Frage nach der Finanzierung der neuen Massnahmen wird aber noch zu reden geben.
Stadelmann signalisierte, dass die SFL die Vereine dabei unterstützen will - beispielsweise mit einem Teil des Geldes, den sie durch die verbesserten TV-Verträge generiert. Der Ostschweizer hielt aber auch fest: «Die neuen Forderungen werden nicht wahnsinnig kostenintensiv sein. Aber wenn die Klubs in Zukunft auf die den Zukauf einer Nummer 23 verzichten, können sie mehr Geld in die Sicherheit investieren.»
(si)