Ärger um WappenHSGler machen Liechtenstein zum Kanton
Liechtensteiner haben genug davon, dass ihr Land regelmässig als Schweizer Kanton präsentiert wird. So auch auf einem Flyer einer HSG-Party.
- von
- tso
Der «Clash of Cantons» findet am Mittwoch im Ivy Club in St. Gallen statt: Eine Party, «bei der es darum geht, die immerwährende Frage bezüglich des besten Kantons zu klären», wie es auf der Facebook-Seite der Veranstaltung heisst. Auf dem Flyer prangt neben dem Berner, Zürcher und anderen Schweizer Wappen auch jenes von Liechtenstein.
Daran hat ein 20-jähriger Liechtensteiner gar keine Freude: «Wenn ich so etwas sehe, werde ich immer aggressiv.» Er rege sich sehr darüber auf, dass seine Heimat regelmässig als Schweizer Kanton dargestellt werde. «Wir sind ein eigenständiges Land», betont er.
Kritik gibt es auch von offizieller Seite: «Die Verwendung des Landeswappens ist bewilligungspflichtig», so ein Mitarbeiter der Stelle für Information und Kommunikation des Fürstentums. Dies sei allerdings schwierig durchzusetzen, so der Mitarbeiter. Er verweist zudem auf eine frühere Kontroverse: «Letztes Jahr wurde Liechtenstein als Gastkanton der Olma vorgestellt. Das sorgte auch für rote Köpfe.»
Auch Club witzelte über Flyer
Die Betreiber des Ivy Clubs geben sich gegenüber 20 Minuten entspannt: «Wir haben die Party nicht selber organisiert, sondern die Studentenverbände der HSG», sagt Geschäftsführer René Meier auf Anfrage. «Über den Flyer haben wir zwar selber noch gewitzelt, wir fanden die Idee aber cool.»
Veranstalter D. H.* versteht die Aufregung nicht: «Die Liechtensteiner HSG-Studenten sahen im Flyer kein Problem.» Es seien einfach die Wappen jener Kantone – oder eben Länder – zu sehen, die an der Veranstaltung mitmachen. «Der Name der Veranstaltung wurde halt gewählt, weil er gut klingt.»
Die Event findet am Mittwoch ab 22 Uhr statt. Die Teilnehmer wetteifern unter anderem in den Disziplinen Beerpong und Nageln um die Ehre des besten Kantons beziehungsweise des besten Landes.
* Name der Redaktion bekannt