An Generalversammlung: «Hühnerhaut-Moment» in Luzern – FCL-Fans stellen sich hinter Präsident Wolf

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An Generalversammlung«Hühnerhaut-Moment» in Luzern – FCL-Fans stellen sich hinter Präsident Wolf

Nach der Last-Minute-Absage der FCL Holding AG fand am Donnerstag die ordentliche GV der FC Luzern-Innerschweiz AG statt. Präsident Wolf erntete Applaus, der abwesende Mehrheitsaktionär Alpstaeg Raus-Rufe.

von
Florian Gnägi
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FCL-Präsident Stefan Wolf zeigte sich am Donnerstagabend gut gelaunt.

FCL-Präsident Stefan Wolf zeigte sich am Donnerstagabend gut gelaunt.

Martin Meienberger/freshfocus
Die Luzerner Club-Führung hofft weiter auf eine Wende in dem Zoff mit Mehrheitsaktionär Bernahrd Alpstaeg.

Die Luzerner Club-Führung hofft weiter auf eine Wende in dem Zoff mit Mehrheitsaktionär Bernahrd Alpstaeg.

Martin Meienberger/freshfocus
Bereits bei den letzten Meisterschaftsspielen wie vergangenen Samstag gegen GC, demonstrierten Luzerner Fans gegen die Pläne von Bernhard Alpstaeg.

Bereits bei den letzten Meisterschaftsspielen wie vergangenen Samstag gegen GC, demonstrierten Luzerner Fans gegen die Pläne von Bernhard Alpstaeg.

Martin Meienberger/freshfocus

Darum gehts

«Am Donnerstag braucht es jeden Einzelnen. Nehmt noch die Nachbarn oder euer Tinderdate mit. Bringt eure Meersäuli und holt die Grossmutter im Altersheim ab für einen netten Abendspaziergang», schrieb ein Luzerner Supporter vor der langersehnten Doppel-GV ins FCL-Fanforum.

Das anstatt zwei Generalversammlungen vorerst aber nur eine stattfinden würde, war bereits seit Mittwoch klar. Der FCL sagte die ausserordentliche GV der Holding AG aus «triftigen Gründen» ab. Die ordentliche GV der FC Luzern-Innerschweiz AG wurde in den Räumlichkeiten der Swissporarena jedoch normal durchgeführt und dort begrüsste FCL-Präsident Stefan Wolf die zahlreich anwesenden Aktionäre und Fans mit grossen Worten.

Standing Ovations für FCL-Wolf

«Ich bin etwa so nervös, wie vor meinem ersten FCL-Spiel», erklärte Wolf, der wenig später unter tosendem Applaus als Präsident wiedergewählt wurde. Neben stehenden Ovationen für Wolf melden sich viele der anwesenden Fans immer wieder mit lauten Gesängen und mit noch lauteren «Alpstaeg raus»-Rufen zu Wort. Ein Anhänger regte sich gleich zu Beginn der Veranstaltung über «das Schmierentheater» auf, dass dem Innerschweizer Verein die letzten Wochen negative Schlagzeilen bescherte.

Nach dem Abarbeiten der unspektakulären Traktanden kamen die ersten Fragen aus dem Publikum. Ein Aktionär wollte wissen, ob die Übergabe der Holding-Aktien von Ex-Präsident Walter Stierli an Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg korrekt ablief. Verwaltungsrätin Ursula Engelberger meinte darauf bloss, sie könne keine Details verraten und fügte mit drohendem Unterton an: «Wir werden uns das aber genauer anschauen und werden uns in dieser Angelegenheit noch melden».

Viele Fragen – wenig Antworten

Auch die nächsten Wortmeldungen aus der Runde drehen sich um den umstrittenen Club-Boss Alpstaeg. Jemand will wissen, ob der 77-Jährige mit einst wirklich nur eine halbe Million für 25 Prozent der Club-Aktien bezahlt habe. Bei der nächsten Frage hofft ein Aktionär zu erfahren, ob die Gerüchte stimmen, dass Alpstaeg-Tochter Giulia den Luzerner Fans zehn Prozent der Aktien angeboten habe.

Antworten auf diese und viele anderen Fragen zur Causa Alpstaeg kann oder will die FCL-Clubführung nicht beantworten. Klartext redete Präsident Wolf aber bezüglich der Androhung von Fans und Sponsoren, dem Club im Falle des von Alpstaeg angekündigten Rundumschlag, den Rücken zuzuwenden. «Ja, wir haben diesbezüglich auf allen möglichen Wegen Rückmeldungen erhalten», so der 51-Jährige, der zum Schluss der GV nochmals voller Optimismus Worte an die Luzerner Anhänger richtete. «Wir werden alles dafür tun, dass wir weitermachen können und der FC Luzern in Zukunft wieder positive Schlagzeilen schreibt. Der Club steht über allem und jedem.»

Nach den Voten von Wolf meldete sich auch Josef Bieri nochmals zu Wort. «Das ist Hühnerhaut, was wir heute in diesem Stadion erleben», beschrieb der FCL- Mitaktionär die Stimmung am Donnerstagabend und lobte den Zusammenhalt in der «FCL-Familie». Bleibt abzuwarten, wie es in der Causa weitergeht und ob sich Alpstaeg doch noch umstimmen lassen wird.

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