Bazenheid SG: Hunde vor Hitzetod gerettet

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Bazenheid SGHunde vor Hitzetod gerettet

Stefan P. (32) entdeckte auf dem Parkplatz des Aldi Bazenheid SG zwei Hunde in einem Auto in der prallen Sonne. Nach knapp einer halben Stunde schlug der Tierschützer Alarm.

von
nab
Ein Tierschützer rettete zwei Hunde in einem Auto beim Aldi-Parkplatz in Bazenheid SG.

Ein Tierschützer rettete zwei Hunde in einem Auto beim Aldi-Parkplatz in Bazenheid SG.

Kein Anbieter/Google Street View

Stefan P.* ist wütend. Als der 32-Jährige am Samstag im Aldi Bazenheid einkaufen wollte, bemerkte er zwei Hunde – eingesperrt in einem weissen Auto an der prallen Sonne.

Die Hunde, ein Deutscher und ein Holländischer Schäferhund, hätten sich bereits lautstark bemerkbar gemacht. «Die zwei bellten und tobten», erzählt P. Als er näher zu dem weissen Suzuki hingegangen sei, habe er gesehen, dass die Fenster jeweils drei Zentimeter auf beiden Seiten offen standen. «Viel zu wenig», findet P. «So zirkuliert die frische Luft ja kaum. Das ist für mich Tierquälerei.» Zuerst habe er Ruhe bewahren wollen und sei einkaufen gegangen. «Ich hoffte, dass der Halter gleich wieder zurückkommt.»

Scheiben einschlagen?

Nach 20 Minuten und ein paar Sekunden sei er dann zurück zum Parkplatz gegangen und stellte entsetzt fest: Die Hunde waren immer noch im überhitzten Auto eingesperrt. Daraufhin habe er die Polizei kontaktiert. «Dort hiess es, ich müsse mich direkt an den Tierschutzverein wenden. Die Polizei sei dafür nicht zuständig.» Eindringlich habe er erklärt, dass die Tiere mittlerweile seit 24 Minuten dort eingesperrt seien. «Was hätte ich tun sollen? Die Scheibe selbst einschlagen?»

«Die Polizei ist zuständig»

Dazu kam es jedoch nicht. Irgendwann habe man ihm dann doch geholfen und den Namen der Fahrzeughalterin angegeben, so P. Der Tierschützer suchte im ganzen Laden nach der Frau. «Glücklicherweise habe ich sie sehr schnell gefunden.» Diese sei dann zügig zum Parkplatz gegangen, habe das Auto durchgelüftet und sei darauf weggefahren. «Den Hunden ist nichts passiert. Aber das hätte auch tragisch enden können, im schlimmsten Fall tödlich.»

«P. hat richtig gehandelt», sagt Markus Rutz, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Denn die Polizei sei grundsätzlich zuständig für solche Vorfälle. «Die Bürger dürfen sich nicht nur bei uns melden, sondern wir bitten darum.» Natürlich könne man nicht immer eine Patrouille aufbieten, trotzdem sei es die Aufgabe der Polizei, Lösungen zu finden.

«In diesem speziellen Fall haben wir die Kontaktangaben der Halterin herausgegeben», so Rutz. Es könne aber auch vorkommen, dass sie das Auto abdecken würden oder im schlimmsten Fall die Scheiben einschlagen müssten. Die Zusammenarbeit zwischen Bürger und Polizei habe im Fall von Bazenheit ja doch noch geklappt.

* Name der Redaktion bekannt

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