Nach Protest bei Junioren-SpielHunderte FCB-Fans reisen ohne Ticket zum Knüller nach Bern
Obwohl am Mittwochabend beim Duell zwischen YB und Basel keine Gästefans zugelassen sind, reisen diese schon am Nachmittag in die Bundesstadt.
- von
- Lucas Werder
Darum gehts
Vor einer Woche liess die Swiss Football League die Bombe platzen: Bis zur Winterpause werden in der Super League und Challenge League keine Gästefans mehr zugelassen. «Die Auswärtsfans reisen zumeist in hoher Anzahl in Extrazügen an die Auswärtsspiele, was in der heutigen epidemiologischen Situation nicht mehr zu verantworten ist», teilte die SFL mit.
Doch trotz geschlossenem Gästesektor schafften es am Sonntag beim Gastspiel gegen Servette rund 200 FCB-Anhänger und -Anhängerinnen ins Stade de Genève und machten mit Fan-Gesängen und Pyro auf sich aufmerksam. Die Basler und Baslerinnen hatten sich einfach mit normalen Tickets für die Gegengerade eingedeckt.
Das wäre auch der Plan für den Knüller am Mittwoch in Bern gewesen. Doch im Gegensatz zu Servette, wo man nicht allzu unglücklich über die zusätzlich verkauften Billets gewesen sein dürfte, erkannten die YB-Verantwortlichen die Situation frühzeitig und stoppten den freien Verkauf von Einzeltickets.
Rahmen hofft auf «friedliches Zeichen»
Doch auch das wird die FCB-Fans am Mittwoch nicht davon abhalten, in die Bundesstadt zu reisen – auch wenn es dieses Mal wohl nicht für einen Stadionbesuch reichen wird. Mit dem Slogan «Basel international» ruft die Muttenzerkurve auf ihrer Homepage zum Trip nach Bern auf. Bereits ab 14 Uhr wollen sich die rotblauen Anhänger und Anhängerinnen in der Altstadt versammeln.
«Natürlich ist es schade, dass unsere Fans nicht im Stadion dabei sein können», sagt FCB-Trainer Patrick Rahmen zur Situation. In Genf hätte deren Unterstützung seinem Team enorm geholfen. «Für mich wäre es wünschenswert, wenn sie mit dieser Aktion ein friedliches Zeichen setzen würden.»
FCB-Protest bei U-16-Spiel
Ursprünglich wäre das Spitzenspiel für den 20. November angesetzt gewesen. Aufgrund einer SBB-Grossbaustelle im Bereich des Bahnhofs Wankdorf war YB die Bewilligung für das Spiel aber entzogen worden. Die Kapazität für den Stadionbesuch sei bei An- und Abreise zu stark eingeschränkt, hiess es.
Ende November taten rund 150 FCB-Anhänger und -Anhängerinnen mit einem besonderen Protest ihren Unmut über die Spielverschiebung kund. Sie besuchten auf der Berner Allmend das Spiel der U-16-Junioren von YB und Basel. Ursprünglich hatten die Fans geplant, ihre Protest-Banner beim zeitgleich im Wankdorf stattfindenden Duell der U-18-Teams zu präsentieren. Der Zutritt blieb ihnen aber – genauso wie am Mittwoch – verwehrt.