Zürich, Bern, BaselHunderte kommen zu Spontandemos nach Ja zum Verhüllungsverbot
Dass die Schweiz muslimischen Frauen künftig die Verschleierung mit Nikab oder Burka in der Öffentlichkeit verbieten will, akzeptieren nicht alle: In verschiedenen Schweizer Städten wurde zu Spontandemonstrationen aufgerufen.
- von
- Lara Hofer
- Thomas Mathis
- Oliver Braams
Zürich
Mehr als 100 Frauen und Männer haben sich beim Helvetiaplatz eingefunden, um gegen das Ja zum Verhüllungsverbot zu demonstrieren. Die Kundgebungen seien nicht bewilligt, gab die Stadtpolizei Zürich bekannt.
Die Gruppe marschiert im Kreis 4. Die Demonstrantinnen und Demonstranten wehrten sich nach eigenen Angaben gegen «die islamfeindliche, rassistische und patriarchale Initiative», die am Sonntag mit 51,21 Prozent der Stimmen angenommen wurde. «Die Polizei begleitet den Protest mit Blaulicht. Sie greifen aber nicht ein», meldet ein Reporter vor Ort. Gegen 20.15 Uhr löste sich die Demo auf.
Bern
Zu der illegalen Demonstration in Bern aufgerufen hat die «Anarchistische Gruppe Bern». Als die ersten Hochrechnungen eine Ja-Tendenz zeigten, schrieb die Gruppe aus Social Media: «Wird die Abstimmung angenommen, rufen wir dazu auf, gegen den rassistischen, sexistischen und antimuslimischen Normalzustand auf die Strasse zu gehen.» Menschen wurden aufgefordert, ein Plakat mit einer Botschaft mitzubringen, wegen Corona eine Maske zu tragen und Abstand zu halten.
Rund 200 Personen sind dem Aufruf nachgekommen und haben sich um 19 Uhr beim Berner Bahnhofsplatz versammelt: «Es sind vor allem junge und ältere Menschen hier. Die meisten scheinen aus dem alternativen Umfeld zu stammen. Die Stimmung ist friedlich», so ein News-Scout zu 20 Minuten. Vereinzelt seien Polizeiautos auszumachen, diese würden sich jedoch im Hintergrund halten.
Die Demonstranten zogen als Umzug durch die Stadt. Kurz nach 20 Uhr löste sich die Gruppe auf.
Basel
Auch die Migrantifa Basel rief zu einer Spontandemo auf. Die Demonstranten wurden aufgerufen, sich um 20 Uhr beim Claraplatz zu treffen. Man wolle «gegen diesen rassistischen und sexistischen Entscheid ein Zeichen setzen». Menschen wurden aufgefordert Transparente mitzubringen und «laut zu sein».
Mehrere Dutzende Menschen marschierten durch die Stadt. Gegen 20.45 Uhr löste sich die Demo beim Voltaplatz auf.

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