
Viele Menschen füllen wiederverwendbare Flaschen mit Leitungswasser auf. Aber wie hygienisch ist das?
HygieneWie lange ist Wasser in der angebrochenen Flasche haltbar?
Fast alle haben irgendwo eine angebrochene Flasche Wasser herumstehen. Kann man den Inhalt noch trinken oder wird er wie andere Lebensmittel schlecht?
Ob neben dem Bett, auf dem Schreibtisch oder im Auto – eine Wasserflasche haben die meisten Menschen immer irgendwo herumstehen. Das ist schliesslich auch wichtig: Mindestens zwei Liter Wasser sollten wir jeden Tag trinken, um – besonders an warmen Tagen – ausreichend hydriert zu sein. Doch oft bleiben Wasserflaschen dann angebrochen stehen. Kann Wasser auch schlecht werden?
Mineralwasser: Qualität hat ihre Grenzen
Grundsätzlich ist Mineralwasser ein streng überwachtes Lebensmittel, frisch geöffnet kann es immer bedenkenlos getrunken werden – auch wenn die Flasche länger im Warmen stand. Allerdings gibt es auch für Mineralwasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. In Glasflaschen liegt es bei rund zwei Jahren, bei PET-Flaschen oft bei etwa einem Jahr. Wird Mineralwasser kühl und dunkel gelagert, ist es in der Regel auch lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums trinkbar.
Wie trinkst du dein Wasser daheim?
Aber wie ist es bei angebrochenen Flaschen? Dass Wasser aus einer geöffneten Flasche nach einer kurzen Zeit abgestanden schmeckt, liegt daran, dass sich die chemische Zusammensetzung des Wassers ändert, sobald Sauerstoff ins Innere der Flasche gelangt. In der Folge sinkt der pH-Wert des Wassers, ein säuerlicher Geschmack entsteht. Schädlich ist das nicht, lediglich der Geschmack wird beeinflusst.
Trinkt man mit dem Mund direkt aus der Flasche, gelangen zudem durch den Speichel Bakterien in die Flasche. «Wer sich eine Flasche teilt, nimmt auch die Keime des anderen auf. Die können sogar noch nach einem Tag noch infektiös sein», warnt Dr. Edgar Sattinger, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, gegenüber dem ZDF.

Reinige deine Wasserflasche regelmässig gründlich mit Seife, so haben Keime keine Chance.
Bakterien und Keime in Leitungswasser
Viele Menschen setzen bei der Flüssigkeitszufuhr auf Leitungswasser – schliesslich ist das hierzulande qualitativ hochwertig und umweltfreundlicher als Wasser aus Flaschen. Aber wie ist es mit der Haltbarkeit? Theoretisch gilt Wasser als unverderblich, da es lediglich aus Wasser- und Sauerstoff besteht. «Da Wasser kein Eiweiss oder Zucker enthält, kann es nicht verschimmeln, verrotten oder vergären. Dadurch ist es im Prinzip unbegrenzt haltbar», schreibt etwa der Kanton Zürich auf seiner Homepage.
Beim Abfüllen aus dem Hahn kommt das Leitungswasser in Kontakt mit Umweltkeimen, das ist allerdings kein Problem. Faktoren, die die Keimbelastung laut dem deutschen Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erhöhen können, sind Licht, Wärme und Nahrung (zum Beispiel verschmutzte Flaschen oder Gläser).
Plastikflaschen gründlich reinigen
Wiederverwendbare Wasserflaschen sollten regelmässig in der Spülmaschine gereinigt werden, PET-Flaschen lieber nicht mehrmals befüllt werden. Denn Untersuchungen haben gezeigt: In deiner Trinkflasche sind mehr Bakterien als auf deinem WC-Sitz. Damit sie sauber bleibt, sollte man die wiederverwendbare Flasche jeden Tag mit heissem Seifenwasser auswaschen – und einmal pro Woche richtig gründlich reinigen.
Die Haltbarkeit von Wasser hängt also von der richtigen Lagerung ab. Wer sein Wasser in saubere Behältnisse abfüllt und es an warmen Tagen nicht lange Sonnenlicht aussetzt, kann es beruhigt über längere Zeit trinken. Generell ist das gesundheitliche Risiko durch Keime oder Bakterien für gesunde Menschen eher gering, am meisten leidet der Geschmack des Wassers.
Achtest du darauf, wie lange deine Wasserflasche daheim rumsteht oder ist dir das recht egal?