Lehmann, Shaqiri, Embolo«Sie werden nicht bezahlt» – BAG freut sich über Impf-Posts von Nati-Stars
Nati-Stars wie Shaqiri, Embolo oder Lehmann melden sich auf Instagram zu Wort – und äussern sich zu ihrem Corona-Impfstatus mit eindeutigen Worten. Das Bundesamt für Gesundheit freut sich darüber.
- von
- Nils Hänggi
So schön war der erste Treffer von Xherdan Shaqiri für Lyon.
Darum gehts
Nati-Star wie Xherdan Shaqiri, Christian Fassnachtoder Alisha Lehmann werben für die Corona-Impfung.
Zuletzt wurde bekannt, dass Nati-Captain Granit Xhaka nicht gegen Corona geimpft ist.
Der SFV empfiehl allen Mitgliedern eine Corona-Impfung anfangs September.
Am Dienstagmorgen, nach dem Mega-Blackout von Facebook, Whatsapp und Instagram, meldet sich der Schweizer Nati-Star Xherdan Shaqiri auf Insta zu Wort. In einer Story postet er ein Foto von sich, das ihn mit verschränkten Armen und Lyon-Trikot zeigt. Das Bild versieht er mit den Worten: «Ich bin geimpft.» In einem zweiten Slide postete er zudem die gleiche Botschaft auch auf Albanisch. Der 29-Jährige erkrankte im letzten Jahr an Corona und fiel ein paar Tage aus.
Der Post von Shaqiri, er war ein Startschuss. So folgte kurze Zeit nach ihm YB-Star Christian Fassnacht, der das Bundesamt für Gesundheit (BAG) noch verlinkte. Auch er postete ein Foto von sich, das versehen ist mit den gleichen Worten wie bei seinem Nati-Kollegen. Später kamen noch Breel Embolo, Silvan Widmer und Alisha Lehmann dazu. Der Schweizer Frauenfussball-Star veröffentlichte ein Foto mit dem Statement «Ich bin geimpft» gleich in drei Sprachen (französisch, englisch, deutsch). Ebenso verlinkte sie das BAG.
«Hol dir die Impfung»
Bei der Schweizer Nationalmannschaft ist die Impfquote hoch. War sie bereits an der Europameisterschaft im Sommer. So ist der derzeit verletzte Captain Granit Xhaka als einziger Spieler nicht gegen das Coronavirus geimpft. Raus kam dies vor den WM-Quali-Spielen gegen Italien und Nordirland, die er wegen einer Corona-Infektion verpasste. Daraufhin musste der Arsenal-Star viel Kritik einstecken. Selbst Roma-Trainer José Mourinho schrieb unter einen Instagram-Post von Xhaka: «Hol dir die Impfung Granit und bleib gesund.»
Vom Schweizerischen Fussballverband wurde der 29-Jährige aber auch in Schutz genommen. SFV-Präsident Dominique Blanc meinte etwa: «Unser Captain hat sich gegen die Covid-Impfung entschieden. Diesen Entscheid respektieren wir voll und ganz. Als Fussballverband empfehlen wir die Impfung, aber es ist das Recht jedes einzelnen Menschen, ob er sich impfen lassen will oder nicht.» Ebenso Nati-Trainer Murat Yakin. Der Coach, der den Arsenal-Star zuletzt in den Himmel lobte («Granit ist unersetzlich. Er ist nicht nur der Captain, sondern auch der Anführer.»), meinte: «Auch der Captain ist ein Mensch, der Rechte hat und den man nicht zu einer Impfung zwingen kann.»
SFV empfiehl allen Mitgliedern die Impfung
Dass der SFV aber eine eindeutige Meinung zur Corona-Impfung hat, ist auch klar. So empfiehl der Schweizerische Fussballverband anfangs September allen Mitgliedern die Impfung. «Der SFV hat heute eine Impfempfehlung an seine rund 1400 Clubs und mehr als 300'000 Mitglieder ausgesprochen. Dabei ruft der Verband Spielerinnen und Spieler, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Trainerinnen und Trainer, Funktionäre und Freiwillige auf, sich gegen Covid impfen zu lassen», hiess es damals in einem Communiqué.
Weiter wurde im Schreiben jener Aspekt betont, den auch Bundesrat Berset immer wieder predigt: «Jede geimpfte Person trägt dazu bei, dass weniger Personen krank werden und in Isolation oder in Quarantäne müssen. Isolation und Quarantäne haben immer auch Auswirkungen auf das Privat- und das Berufsleben der betroffenen Personen und natürlich auch auf den Spiel- und Trainingsbetrieb.»
«Die Posts werden nicht bezahlt»
Mit den Bildern von Shaqiri, Fassnacht, Lehmann und Co. hat der Schweizerische Fussballverband aber nur wenig zu tun. Von Seiten des SFV heisst es, man habe den Kontakt zwischen den Spielern und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) hergestellt. Aber die Spieler würden als Privatpersonen agieren. Der Grund: Kampagnen mit der Nationalmannschaft sind exklusiv den Sponsoringpartnern der Nati vorbehalten. Das erklärte zuletzt Adrian Arnold, Kommunikationschef des Verbands.
Das BAG kann auf Anfrage von 20 Minuten keine näheren Angaben darüber machen, welche Spieler angefragt worden sind. Auch die Anzahl der angefragten Stars will man nicht sagen. Eine Sprecherin lässt lediglich ausrichten: «Das BAG steht in Kontakt mit dem Schweizerischen Fussballverband und der Schweizer Fussball-Liga und begrüsst die positiven Aussagen der Spieler und Spielerinnen zur Covid-19-Impfung sehr. Über die Communities von bekannten Fussballern und Fussballerinnen, aber auch anderer Sportler und Persönlichkeiten, werden weitere Menschen mit Botschaften zur Covid-19-Impfung erreicht.» Und: «Die Posts werden nicht bezahlt und sind selbstverständlich absolut freiwillig.»
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
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