Aargau: «Ich dachte, die sterben» – Lebensgefährliche Abkürzung über A1

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Würenlos AG Sie rannten über die sechsspurige A1 – «ich dachte, die sterben»

Am letzten Samstag haben zwei Personen zu Fuss die Autobahn A1 auf Höhe der Raststätte Würenlos überquert. Ein News-Scout filmte das Geschehen und ist schockiert.

Yasmina Mark
von
Yasmina Mark

Zwei Personen nahmen letzten Samstag eine gefährliche Abkürzung über die A1, um zur Raststätte Würenlos zu gelangen.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Zwei Personen überquerten letzten Samstag die A1 in Würenlos.

  • Ein News-Scout war vor Ort und konnte die Aktion filmen.

Kurz nach 23 Uhr überquerten am letzten Samstag zwei Personen zu Fuss die A1, um zur gegenüberliegenden Tankstelle zu gelangen. Die sechsspurige A1 wird von Autofahrenden mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h befahren, demnach ist eine Überquerung der Strasse nur über Passerellen möglich. Ein 30-jähriger News-Scout war vor Ort und filmte die Aktion. Die Leichtsinnigkeit der beiden entsetzte den Augenzeugen.

«Zuerst dachte ich, ich sehe nicht richtig», sagte der 30-Jährige. Er habe mit seinen Freunden bei der Raststätte in Würenlos einen Zwischenstopp gemacht, als er auf einmal zwei Personen auf der anderen Seite der Autobahn bemerkt habe. «Die beiden erweckten den Anschein, als wollten sie die Autobahn überqueren.» Einen Moment später passierte genau das. «Ich dachte wirklich, dass die Leute noch sterben», erzählt der News-Scout. 

«Die Aktion finde ich total daneben»

Die beiden hätten grosses Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert sei. «Es hätte auch ganz anders laufen können.» Die Aktion sei total daneben, so der Augenzeuge. «Mit dieser Schnapsidee gefährdet man auch die Automobilisten, denn niemand rechnet mit Fussgängern auf der Autobahn.» Die Personen seien in der Dunkelheit auch nicht allzu gut erkennbar gewesen.

Doch wie schätzt die Polizei den Abkürzungsweg ein? Wie Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, sagt, überrasche ihn das Video «nicht im Geringsten». «In Würenlos sind gerade in den Nächten am Wochenende viele Personen unterwegs und in Kombination mit Übermut kommen immer wieder Leute auf waghalsige Ideen.» Eine Situation, wie sie das Video zeige, sei aber eine Ausnahme. Auf Höhe der Raststätte seien in der Fahrbahnmitte zudem Wände aufgestellt, sodass das Überqueren der Fahrbahn dort verhindert werde.

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Zu Fuss überquerten letzten Samstag zwei Personen die A1 auf der Höhe der Raststätte Würenlos.

Zu Fuss überquerten letzten Samstag zwei Personen die A1 auf der Höhe der Raststätte Würenlos.

20min/News-Scout
Wie Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, sagt, seien in der Fahrbahnmitte eigentlich Wände aufgestellt, sodass das Überqueren der Fahrbahn dort verhindert werde.

Wie Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, sagt, seien in der Fahrbahnmitte eigentlich Wände aufgestellt, sodass das Überqueren der Fahrbahn dort verhindert werde.

20min/Taddeo Cerletti
Ein News-Scout hielt das Geschehen auf einem Video fest und ist entsetzt.

Ein News-Scout hielt das Geschehen auf einem Video fest und ist entsetzt.

20min/Taddeo Cerletti

Autobahn als «Todeszone»

«Auf dieser Höhe ist die A1 sechsspurig und dann noch bei Nacht für Fussgänger eine Todeszone», so Graser. Bei einer potenziellen Kollision mit einem Auto wäre diese fatal und hätte nicht nur strafrechtliche, sondern auch traumatische Folgen für Verkehrsteilnehmer. «Genau dafür gibt es eine Passerelle, damit sowohl Fussgänger als auch der Strassenverkehr sicher bleiben.»

Eine entsprechende Ermittlung, um wen es sich in dem Video handelt, wird laut Graser nicht eingeleitet. Es sei aber dringendst davon abzuraten, die Autobahn zu überqueren. «In erster Linie ist es aber wichtig, ein solches Vorhaben zu verhindern und die Menschen zu schützen. Eine potenzielle Busse von 20 Franken ist dabei zweitrangig.»

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