Viola Rossi von «Mass-Voll» – «Ich finde es sehr schade, dass ich aus der SRF-‹Arena› ausgeladen wurde»

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Viola Rossi von «Mass-Voll»«Ich finde es sehr schade, dass ich aus der SRF-‹Arena› ausgeladen wurde»

Das Referendumskomitee gegen das Covid-19-Gesetz zieht die Nominierung der «Mass-Voll»-Co-Präsidentin Viola Rossi für die SRF-«Arena» zurück. Rossi zeigt sich enttäuscht.

von
Daniel Krähenbühl
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Am Sonntag verschickte das Referendumskomitee eine Medienmitteilung, in der sie den Rückzug von Rossis Nominierung für die SRF-«Arena» bekannt geben.

Am Sonntag verschickte das Referendumskomitee eine Medienmitteilung, in der sie den Rückzug von Rossis Nominierung für die SRF-«Arena» bekannt geben.

20min/Simon Glauser
Ausschlaggebend sei die von «Mass-Voll» organisierte Demonstration gegen das «Impfdorf» im Zürcher Hauptbahnhof sowie «die aggressive Rhetorik» einzelner «Mass-Voll»-Vertreterinnen und -Vertreter. 

Ausschlaggebend sei die von «Mass-Voll» organisierte Demonstration gegen das «Impfdorf» im Zürcher Hauptbahnhof sowie «die aggressive Rhetorik» einzelner «Mass-Voll»-Vertreterinnen und -Vertreter.

Sabina Bobst
Die Nominierung sei durch einen anderen Vorschlag ersetzt worden, schreibt das Komitee. 

Die Nominierung sei durch einen anderen Vorschlag ersetzt worden, schreibt das Komitee.

Sabina Bobst

Darum gehts

Am Samstag kündigte «Mass-Voll» an, dass die Co-Präsidentin der Gruppe, Viola Rossi, in der SRF-«Arena» auftreten wird. Danach hagelte es Kritik, unter anderem sagte der Sozialwissenschaftler Marko Ković: «Die Arena sollte nicht ausgerechnet den radikalsten Exponenten hinter dem Referendum gegen das Covid-Gesetz eine so grosse Plattform geben.» Rossi selbst wies die Anschuldigungen zurück: «Extreme und radikale Ansichten werden weder von mir, noch von allen anderen «Mass-Voll»-Mitgliedern geteilt.» Sie freue sich sehr auf die Teilnahme, so Rossi: «Es ist mir eine Ehre, dass ich teilnehmen darf.»

Die Kritik verhallte jedoch nicht ungehört: Am Sonntag verschickte das gemeinsame Referendumskomitee von «Freunde der Verfassung», «Aktionsbündnis Urkantone» und «Netzwerk Impfentscheid» eine Medienmitteilung, in der sie den Rückzug von Rossi bekanntgeben: Ausschlaggebend sei die von «Mass-Voll» «gegen den erklärten Willen des Kampagnenteams organisierte, unbewilligte Demonstration» gegen das «Impfdorf» im Zürcher Hauptbahnhof sowie «die aggressive Rhetorik» einzelner «Mass-Voll»-Vertreterinnen und Vertreter.

Rossi: «Vorwürfe stimmen nicht»

Wie das Referendumskomitee weiter schreibt, hätte zunächst eine andere Person in der SRF-«Arena» teilnehmen sollen: «Für die zweite Reihe hatten wir eine Studentin der Organisation ‹Zertifikatsfreie Bildung› nominiert.» Nur weil diese Nomination von der «Arena»-Redaktion nicht akzeptiert worden sei, habe man die Vertreterin von «Mass-Voll» als zweite Option vorgeschlagen. «Diese Nominierung haben wir jetzt aufgrund der Umstände zurückgezogen und durch einen anderen Vorschlag ersetzt.»

Über den Rückzieher des Referendumskomitees zeigt sich Rossi enttäuscht: «Ich finde es sehr schade, dass ich aus der SRF-‹Arena› ausgeladen wurde, zumal die Entscheidung getroffen wurde, ohne mich anzuhören und ohne mir die Möglichkeit zu geben, eine Erklärung abzugeben.» So stimmten die Vorwürfe nicht, etwa sei die Spontandemo beim «Impfdorf» nicht unbewilligt gewesen und angebrüllt habe sie die Polizeibeamtinnen und -beamten auch nicht, sagt Rossi: «Die Videos zeigen, wie ich mich in einer rund zweiminütigen Rede an die Polizisten richte, mit erhobener Stimme – damit man mich hört.»

«Nach ein wenig Gegenwind gleich eingeknickt»

Dem Komitee will sie keine Vorwürfe machen, sagt Rossi: «Aber dass man nach ein wenig Gegenwind gleich einknickt, ist frustrierend.» Die Mitglieder von «Mass-Voll» würden nun trotz Entscheid weiterhin gegen das Covid-19-Gesetz weibeln. Rossi: «Ich hoffe, dass für die ‹Arena›, die ich natürlich anschauen werde, eine gute Vertreterin oder ein guter Vertreter gefunden wird, der oder die unsere Linie sauber wiedergeben kann.»

Auf Anfrage von 20 Minuten teilt die «Arena»-Redaktion mit, dass bei Abstimmungssendungen immer gleich vorgegangen wird: «Die Komitees beider Seiten können der Redaktion Vorschläge unterbreiten, wer sie im Studio vertreten soll. Sofern keine inhaltlichen, journalistischen Einwände bestehen, gibt die Redaktion diesen Vorschlägen statt.» Die Zusammensetzung der gesamten Runde werde nächste Woche kommuniziert.

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