Lara Gut-Behrami«Ich hatte Tränen in den Augen und landete fast im Netz»
Lara Gut-Behrami verpasste es an der WM in Méribel, ihre beiden WM-Titel im Riesenslalom und Super-G zu verteidigen. Nun sprach sie über ihre WM-Bilanz und über den Tod von Elena Fanchini.

- von
- Florian Gnägi
Darum gehts
Lara Gut-Behrami konnte dieses Mal an der WM keine Medaille gewinnen.
Unmittelbar nach den Rennen gab sie keine Interviews.
Nun bricht die Tessinerin ihr Schweigen und äussert sich in einer virtuellen Medienrunde.
Lara Gut-Behrami hatte vor zwei Jahren in Cortina Gold im Super-G und im Riesenslalom sowie Bronze in der Abfahrt geholt. Heuer blieb sie in Méribel ohne Fortune und schrammte zweimal nur um wenige Hundertstel an einer Medaille vorbei.
Für Interviews unmittelbar nach den Rennen stand die Tessinerin in Frankreich nicht zur Verfügung, dafür äusserte sie sich nun in einer virtuellen Medienrunde und zog WM-Bilanz. «Ich wollte vermeiden, Nebensächlichkeiten zu sagen», erklärt Gut-Behrami den Grund für ihren Interview-Boykott. Mit etwas Abstand würde es ihr besser gelingen, sinnvolle Antworten zu geben, so die 31-Jährige.
Fanchini-Tod ging Gut-Behrami nah
Die WM sei nicht nur sportlich, sondern auch menschlich sehr intensiv gewesen für Gut-Behrami. Besonders der Tod der Italienerin Elena Fanchini (erlag am Tag des WM-Super-G ihrem Krebsleiden) habe sie mitgenommen. «Der Verlust von Elena hat alles verhindert. Das kann man nicht einfach ausschalten», erzählt der Schweizer Ski-Star und verrät, dass der Todesfall sie den ganzen Wettkampf über begleitet habe.
Was zeigt Gut-Behrami an der nächsten WM?
«Als ich einen Tag später zum Abfahrtstraining startete, hatte ich Tränen in den Augen. Und ich wäre fast im Netz gelandet», schildert Gut-Behrami emotional. Sie habe auf den Ski an die letzte Begegnung mit Fanchini gedacht. «Ich hätte gerne für sie gewonnen», meint die Tessinerin und fügt an, den Tod ihrer ehemaligen Weggefährtin nicht so leicht akzeptieren zu können.
Ob das Ski-Ass bei der nächsten WM 2025 im österreichischen Saalbach-Hinterglemm noch an den Start gehen wird, lässt sie offen. «Im Moment will ich bis 2025 fahren, wenn es mein Körper mitmacht. Es gibt aber manchmal auch Tage, an denen ich aufstehe und keine Energie habe», so Gut-Behrami. Sie sei nun in einem Alter angekommen, in dem es darum gehe, so viele Rennen wie möglich zu fahren. «Ich merke erst jetzt, wie wichtig jedes Rennen für mich ist», sagt die Frau, die in ihrer Karriere bislang acht WM-Medaillen gewinnen konnte.
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