Bern«Ich kann garantieren, dass keine Kinder geimpft worden sind»
Der Kanton Bern verfügt über ein direktes Statistik-Programm, das jede Impfung erfasst. Laut diesem Programm wurden fast 300 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre geimpft, davon 15 unter 9 Jahren. Doch Kinder dürften eigentlich gar nicht geimpft werden. 20 Minuten fragt beim Kanton Bern nach, warum Kinder in der Statistik erschienen sind.
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Im Kanton Bern erscheinen in der Impfstatistik auch Kinder. «Das sind Datenfehler», sagt der Kanton. (Symbolbild)
Fast 300 Jugendliche im Alter bis 19 Jahre sollen laut der Statistik zu den Impfungen im Kanton Bern geimpft worden sein. Laut den Daten auf Admin.ch sollen gar 15 Kinder unter 9 Jahren geimpft worden sein.
Dazu sagt Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern: «Der Kanton Bern ist der erste Kanton, der den Datensatz der Impf-Software direkt dem BAG zur Verfügung stellt. Dies geschieht automatisch. Darum kommt auch der eine oder andere Fehler zum Vorschein.» Es sei eine neue Applikation und das Personal sei noch nicht lange darauf geschult. Das Impfen habe erst vor einer kurzer Zeit angefangen. Als die Daten an die Öffentlichkeit gingen, habe man feststellen können, dass in der Statistik einige Personen auftauchten, die nicht in der Statistik hätten sein sollen. «Ich kann aber garantieren, dass keine Kinder im Alter von 0 bis 16 Jahren geimpft worden sind. Das sind Datenfehler.»
Was auch auffällt: Etwa 15’000 Personen, die geimpft worden sind, gehören nicht zu den priorisierten Gruppen. Das liegt an der Impfstrategie des Kantons Bern und der Statistik. Giebel: «Es ist klar, bei den Impfterminen in der Kategorie A sieht der Kanton Bern seit ein paar Wochen auch vor, dass wir das Gesundheitspersonal mitimpfen. Der Kanton Bern hat über eine Million Einwohner, hat sehr viele Altersheime, sehr viele Spitäler. Da kommt natürlich schnell eine hohe Zahl von geimpften Personen zustande.»
Die Impfzahlen zu vergleichen ist im Moment schwierig, da ausser dem Kanton Bern nur der Kanton Waadt so detaillierte Zahlen dem BAG übermittelt.