Stand-up-Comedy«Ich muss mich in die Rolle des Opfers bringen»
Der Ostschweizer Fabio Landert hat vor einem Jahr spontan entschieden, sein Glück als Comedian zu versuchen. Heute tritt er mit seinem Programm an diversen Events auf.
- von
- mwa
«Ich habe schon immer Witze gerissen und war überall der Clown», erzählt Fabio Landert. Der St. Galler versucht sich seit einem guten Jahr in der Comedy-Szene aus, und das mit Erfolg. Landert wusste lange nicht recht, welcher Beruf der richtige für ihn sei. Erst seit er als Stand-up-Comedian auf der Bühne steht, höre er von seinen Freunden vermehrt den Satz: «Das passt zu dir.» Andere Leute zum Lachen zu bringen sei inzwischen seine grosse Leidenschaft geworden.
Dass dies einmal sein Traumberuf sein würde, ahnte Landert lange nicht: «Die Idee entstand eigentlich völlig spontan», erzählt er. Auf Instagram sei er auf den Thurgauer Comedian Kiko aufmerksam geworden und habe ihn dann angeschrieben. «Ich fragte ihn, wo man sich melden könne, wenn man sich als Comedian versuchen wolle.» Eine Woche später stand er schon das erste mal im Comedy-Haus in Zürich auf der Bühne.
Günstigere Ticketpreise für Studenten
Aus seiner bisherigen Erfahrung hat Landert gelernt; Selbstironie und Witze rund um Alltagssituationen kommen am besten an. «Man darf sich selber nicht zu ernst nehmen. Ich muss mich quasi in die Rolle des Opfers bringen», erzählt Landert. So erzählt er beispielsweise ohne Hemmungen, wie er regelmässig seine Dates vergrault.
Der Ostschweizer Fabio Landert entschied vor einem Jahr spontan, als Comedian sein Glück zu versuchen. Heute tritt er mit seinem Programm an diversen Events auf.
(Video: Fabio Landert)
Auftritt von Fabio Landert im «Komischer Klub» in Köln. (Video: Fabio Landert)
Tabu seien für ihn Witze, in denen man das Publikum beleidigt: «Sonst herrscht so eine negative Stimmung im Raum», erklärt der 29-Jährige. Grundsätzlich ist er aber der Meinung, dass man über alle Themen Witze machen darf. Auch über Randgruppen. «Die Qualität des Witzes muss dann einfach sehr hoch sein.»
Trotz der vielen Bühnenauftritte hat der Ostschweizer noch einen «normalen» Beruf. «Mein Ziel ist es aber, irgendwann von den Aufführungen Leben zu können», sagt er. Dennoch müsse sich einiges in der Szene ändern. Wir haben ein Problem in der Schweiz mit zu hohen Preisen für Comedy-Shows», sagt er. Die Künstler werden so zwar gut bezahlt, aber das habe auch negative Auswirkungen. «Momentan besteht das Publikum primär aus älteren Leuten. Jüngere, vor allem Studenten, können sich ein Ticket dieser Preisklasse oft gar nicht leisten.» Mit günstigeren Eintrittspreisen müsste er zwar in Kauf nehmen, dass er weniger an einer Show verdiene, er würde aber vor seinem eigentlichen Zielpublikum performen – und das sei ihm lieber.
«Hardcore-Single und Rebell ohne Grund»
Auf seiner frisch angelegten Website stellt sich Landert wie folgt vor: «Ein Träumer, Hardcore-Single und Rebell ohne Grund. Meine Art? Authentisch und ehrlich.» Neben regelmässigen Updates über seine nächsten Auftritte postet er auch Clips von seinen bisherigen Comedy-Acts. Wer Fabio Landert live sehen möchte, hat am 2. Mai im Kugl St.Gallen die Möglichkeit dazu.