Amaru Reto Schenkel: «Ich setze mir keine Grenzen»

Aktualisiert

Amaru Reto Schenkel«Ich setze mir keine Grenzen»

Sprinter Amaru Reto Schenkel schaut auf die beste Saison seiner bisherigen Karriere zurück. Dabei erzählt der schnelle Schweizer auch von seiner After-Party mit Usain Bolt.

Die Olympia-Saison 2012 ist Geschichte. Der Schweizer Rekord von Dave Dollé von 10,16 Sekunden steht noch und leider konnten wir Sie in London nicht über die 100 Meter sehen. Wie sieht Ihr Saison-Fazit aus und wie sind Sie mit der Saison zufrieden?

Amaru Schenkel: Meine Saison war eine der besten meiner bisherigen Karriere. Klar, der grosse Exploit ist ausgeblieben. Nach dem Leistungssprung im Vorjahr (10,19 Sekunden) konnte ich mich aber auf hohem Niveau (10,22 Sekunden) stabilisieren. Noch mehr: Meine Durchschnittszeiten sind sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter besser geworden. Eine gute Basis für einen zukünftigen «Ausreisser».

Was sind Ihre nächsten Ziele? Wie planen Sie für die nächste Saison?

Nächste Saison werde ich mich auf die 100 Meter konzentrieren und weiter an meinem Speed und meiner Technik arbeiten. Einzelne Rennen werden mir als Simulation für die EM 2014 in Zürich dienen.

Welche Zeiten sind möglich und wann wollen Sie diese laufen?

Ich setze mir keine Grenzen. Nur so viel: Ich habe mein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ...

Knacken Sie im nächsten Jahr den 100 Meter Schweizer-Rekord?

Wenn die Bedingungen stimmen und alles zusammen passt: ja. Leider gibt es nie eine Garantie. Versprechen Sie mir gutes Wetter und ich schaue, was sich tun lässt.

Werden Sie Anpassungen machen für die nächste Saison im Bezug auf Training, Alternativ-Training, Trainingslager, Krafttraining, Wettkampfplanung, Ernährung, etc?

Um schnell zu sein, muss ich alle Puzzleteile zusammenbringen. Dazu gehört unter anderem auch die Optimierung der Ernährung, wo ich von WINFORCE den entsprechenden Support erhalte. Entscheidend ist schliesslich nicht nur hartes Training, sondern auch eine rasche Regeneration.

Wie setzen Sie Ihre Schwerpunkte zwischen dem 100 Meter, 200 Meter und der Staffel? Geht es mit der 4x100-Meter-Staffel überhaupt weiter?

Wie erwähnt liegt der Fokus ganz klar auf den 100 Metern. Die Staffel ist eine gute Sache für die Schweiz. Wir müssen allerdings noch schauen, wie es nach dem fünften Platz an der EM weitergeht.

Was machen Sie aktuell? Sind Sie noch im Training?

Im Moment befinde ich mich sozusagen im Fitnessmodus. Das richtige Training beginnt ab Mitte November.

Wie sehen Ferien von Amaru Schenkel aus? Gibt es einen Tag ohne irgendein Training?

Nach der Saison gab es einige Tagen ohne körperliches Training. Der Kopf ist allerdings immer bei der Sache. Es gibt selten einen Tag, an dem er abschaltet.

Wann waren Sie das letzte mal in den Ferien und wann gehen Sie wieder?

Nach sieben Jahre ohne Ferien werde ich mir im Winter wieder mal einen zweiwöchigen Trip gönnen. Gebucht ist allerdings noch nichts.

Planen Sie für die kalte Jahreszeit in der Schweiz ein Trainingslager in der Sonne oder gehen Sie einfach in die Halle während dem Winter?

Ich werde sicher wieder einige Wochen im Ausland verbringen – irgendwo, wo die Sonne scheint. Die Planung ist zurzeit in vollem Gang.

Am Donnerstag laufen Sie einen 5 Kilometer Challenge. Ist das Stress für Sie oder laufen Sie solche Strecken auch im normalen Training?

Ich nehme die Sache relativ locker. Umso mehr, als ich mich am Freitag einem Leistungstest in Magglingen unterziehe. Als Sprinter laufe ich zugegebenermassen nie 5 Kilometer. Es ist halt wie bei einem Formel-1-Auto. Das donnert besser nicht über eine Rallyestrecke…

Trainieren Sie mit Musik/Nikeplus? Wenn ja, welches ist Ihr Lieblings-Stück? Brauchen Sie aggressive Musik, um sich heiss zu machen für einen Wettkampf?

Ja, ich trainiere mit Musik. Nikeplus ist dabei ein motivierendes Spielzeug. Der Sound variiert je nach Stimmung. Mal muss er mich antreiben, mal muss er mich runterholen.

Usain Bolt und Yohan Blake rocken die Sprint-Szene. Haben Sie die zwei mal getroffen?

Nun ja, Bolt kam zur Party, die ich nach Weltklasse Zürich im «Mascotte» organisiert habe. Dabei kann und will ich nur so viel verraten: Seine Coolness ist nicht aufgesetzt ... Blake hingegen kenne ich nicht persönlich.

Welche drei Wünsche haben Sie für die Saison 2013?

Gesund bleiben, schnell sein und nochmals schnell sein.

Triff Amaru Schenkel im NikeZürich im Sihlcity und fordere ihn auf 5 Kilometern durch Zürich heraus.

Zur Neu-Eröffnung des NIKE-Stores im Sihlcity am 25. Oktober 2012 wird Amaru Schenkel zu Gast sein. Ab 18:00 Uhr gibt es ein Meet & Greet mit Drinks & Fingerfood und ab 18:45 Uhr die einmalige Möglichkeit, sich in einen 5 km-Run mit dem zweitschnellsten Schweizer aller Zeiten zu messen.

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