Doktor Sex: «Ich spüre meinen Penis beim Sex nicht richtig!»

Lieber Marco

Erregung – und der daraus entstehende Orgasmus – ist das Resultat eines Zusammenspiels sinnlicher Eindrücke, rhythmischer Bewegungen, Muskelspannung bzw. -entspannung und Atmung. Um etwas im gesamten Prozess zu beeinflussen, kannst du bei allen diesen Teilaspekten ansetzen.

Viele Männer onanieren mit hoher Körperspannung und mittels intensiven Drucks auf den Penis durch die vor- und zurückgleitende Hand. Beim Geschlechtsverkehr sind die Umstände jedoch andere, weshalb es schwieriger wird, zum Orgasmus zu kommen. Ich vermute, dass dies auch bei dir das Problem ist.

Um insgesamt die Empfindlichkeit deines Penis zu verbessern, ist es wichtig, dass du beim Onanieren eine andere Technik anwendest!

Zentral ist dabei, den Penis bewusst nicht mit Druck zu reiben, sondern ihn stattdessen mit einer weichen Berührung zu umfassen und durch eine kreisend-stossende Bewegung des Beckens in die geschlossene Hand zu schieben und wieder zurückzuziehen – so, wie du es beim Geschlechtsverkehr tust. Achte zudem darauf, dass dein Körper insgesamt möglichst entspannt bleibt.

Versuche zudem, deine Atmung nicht eng und gepresst werden zu lassen, denn dies verunmöglicht es, den ganzen Körper wahrzunehmen und beim Sex in einem herzoffenen Kontakt mit deiner Partnerin zu bleiben. Wenn sich Verspannungen einstellen oder das Denken die Führung übernimmt, ist es deshalb hilfreich, dich auf die Atmung zu konzentrieren und sie sich im ganzen Körper ausbreiten zu lassen.

Herauszufinden, was für dich stimmig ist, erfordert etwas Geduld. Folge daher nicht dem Impuls, zum Höhepunkt kommen zu wollen, sondern geniesse einfach das absichts- und ziellose Sein – mit dir allein und mit deiner Partnerin. Viel Spass beim Üben und alles Gute!