
Sandra isoliert sich selber und findet die Kraft nicht, andere Menschen zu treffen. Dabei würde sie das gerne ändern.
Laura (26) fragt den Life Coach«Ich traue mich kaum mehr vor die Tür – was hilft?»
Verabredungen würde Laura am liebsten gleich wieder absagen und in ihrer Wohnung bleiben. Life Coach Sandra Lutz hat Tipps, um aus diesem Muster auszubrechen.
«Liebe Sandra. Immer wenn ich abgemacht habe, suche ich eine Ausrede, um meine Wohnung nicht verlassen zu müssen. Und egal wo ich bin, meine Gedanken drehen sich meistens darum, dass ich lieber zu Hause wäre. Auch alleine gehe ich fast nie vor die Tür, ausser zum Arbeiten. Wie kann ich mein Denken ändern und wieder mehr Freude draussen haben?» – Laura (26)
Antwort von Life Coach Sandra Lutz:
Liebe Laura,
Ganz herzlichen Dank für deine Frage und deine Offenheit. Um dein Denken zu ändern und wieder mehr Freude zu erlangen, vor allem was das Rausgehen und Socializing angeht, hast du bereits die ersten beiden Schritte getan:
Du hast erkannt, dass dein Denken und dein Handeln nicht förderlich für dein Wohlbefinden sind. Du hast es ausgesprochen und auch gleich eine zielführende Frage gestellt.
Du hast richtig erkannt, dass du daran arbeiten musst, was du denkst und was für Gedanken du zulässt, um dann erfolgreich dein Handeln zu ändern.
Wie du denkst, entscheidet darüber, wie du dich fühlst
Unser Mindset, sprich wie wir Denken, Handeln oder wie wir Dinge angehen, ist relevant für unser Wohlbefinden und somit für ein glückliches und erfülltes Leben. Wir müssen also anfangen, mit unserem Mindset zusammen zu arbeiten und es für uns zu nützen. Unser Denken und unser Mindset entwickeln sich ständig. Sie sind flexibel und nicht starr. Je nachdem, welche Informationen wir einholen, oder womit wir uns beschäftigen, geht es in die eine oder in die andere Richtung.

Deine Art, Dinge anzuschauen, beeinflusst dein Handeln und dein Wohlbefinden. Versuche einmal, auf deine Gedanken zu achten. Könntest du netter mit dir selber sprechen?
Wenn wir uns immer wieder in Gedanken sagen: «Das kann ich nicht», wird das für uns unsere Realität. Sagen wir hingegen: «Das habe ich noch nie probiert, das könnte ich aber noch lernen», hat das eine ganz andere Wirkung. Wir können unser Denken also beeinflussen und damit unser Handeln.
Die Komfortzone ist nicht immer komfortabel
Wir mögen für gewöhnlich das, was wir kennen, was uns bekannt ist und vermeiden alles, was uns unbekannt ist. Wir bewegen uns gerne in unserer Komfortzone. Diese Komfortzone muss aber nicht zwingend komfortabel sein, oder für unser Wohlbefinden einen grossen Beitrag leisten. Es ist meist genau umgekehrt. Wir wachsen als Person ausserhalb unserer Komfortzone. Wir erleben schöne und erinnerungswürdige Momente ausserhalb unserer Komfortzone. Nur leider ist unser Mindset darauf trainiert, uns in dieser falschen Sicherheit behalten zu wollen.
Nun einige Fragen und Beispiele als Antworten, die dein Mindset etwas herausfordern könnten und dir eine andere Herangehensweise geben:
Was denkst du, oder fühlst du, wenn du nicht raus gehen möchtest oder was versuchst du zu vermeiden?
Ist es eine gewisse Angst? Wenn ja, wovor?
Ist es Faulheit? Was passiert mit dir, wenn du faul bist?
Ist es etwas ganz anderes?
Was könnte Schlimmes passieren, wenn du an deine Verabredung gehst? Und was könnte Schlimmes passieren, wenn du mal um den Block spazierst?
Könnte es eine enttäuschende Begegnung werden?
Könnte sich eine aufgeheizte Diskussion ergeben, oder ein Streit?
Was könnte konkret in deiner Situation passieren?

Nimm dir Zeit und schreibe dir die Anworten am besten auf, so siehst du deine Gedanken klar formuliert.
Was möchtest du gerne denken oder welche Gedanken möchtest du haben?
Könnte es sein, dass ein kurzer Spaziergang in deiner Nachbarschaft dir gut tun würde?
Wärst du danach vielleicht inspirierter?
Wie wäre es, wenn du dich mit jemandem triffst? Hättest du tatsächlich ein paar gute Momente mit dieser oder auch mit einer anderen Person?
Und zum Schluss: Was passiert, wenn du nichts änderst?
Es ändert sich nichts.
Es könnte sein, dass du dir weiterhin diese Gedanken machst, warum du nicht rausgehst, was dich immer mehr beschäftigt und stresst.
Du hast durch das aktive Einsenden deiner Frage einen Mangel in deinem Leben festgestellt. Es würde also bei diesem Mangel bleiben.
Über Sandra Lutz
Wir sind soziale Wesen
Wichtig zu wissen ist, dass wir Menschen soziale Wesen sind. Wir brauchen den Austausch mit anderen, um psychisch wie auch physisch gesund zu bleiben. Es gibt dazu verschiedene wissenschaftliche Studien, welche dies belegen. Es ist für viele Menschen nicht einfach, Kontakte zu knüpfen oder rauszugehen, vor allem in Zeiten wie diesen. Aber meistens fühlt man sich nach einem Spaziergang, einem Treffen oder einem Telefonat etwas besser als zuvor. Und mit der Zeit hat man dann auch immer mehr zu erzählen, weil man draussen auch mehr erlebt als zuhause.

Hast du einen Tipp, wie Laura sich wieder überwinden kann, Vertrauenspersonen zu treffen? Oder eine Runde vor der Türe zu drehen?
Ich möchte dich von ganzem Herzen aufmuntern, dass du dir die Zeit für die Fragen nimmst und hoffe, dass du einen Weg findest, in kleinen Schritten zu erkennen, was dir wirklich gut tut und dass du auch dementsprechend handeln wirst.
Herzlichst, deine Sandra
Stell Life-Coach Sandra deine persönliche Frage
Hast du auch eine Frage an Sandra Lutz? Sei es zum Aufbau von Selbstbewusstsein, Weiterkommen im Beruf oder Vertiefen von Beziehungen? Fülle das untenstehende Formular aus. Wir freuen uns!