Sprayereien«Ich vermute, dass ein persönlicher Angriff dahintersteckt»
Beleidigungen, Grüsse und Postleitzahlen. All das wurde an die Wand einer Liegenschaft in Romanshorn TG gesprayt. Silvan Mumenthaler (54) ist verärgert.
- von
- Ammar Jusufi
Darum gehts
Silvan Mumenthaler (54) aus Romanshorn TG regt sich über Schmierereien an seiner Hauswand auf.
Der 54-Jährige, der schon mehrfach gemobbt wurde, vermutet, dass er das Ziel sein könnte.
Die Kantonspolizei Thurgau hat Kenntnis von den Schmierereien, bisher ist aber keine Strafanzeige eingegangen.
Die Stadt beschäftigt Sicherheitsdienste.
«Hure», «LG Siri», Postleitzahlen und weitere Beleidigungen. Silvan Mumenthaler (54) aus Romanshorn TG ist schockiert, als er vor zwei Wochen vom Gassigehen mit seinem Hund nach Hause kehrt. Die Wände am Haus seiner Wohnung waren mit Beleidigungen beschmiert. «Das war am helllichten Tag, teilweise waren perverse Begriffe an die Wand gesprayt. Als ich losging, waren die noch nicht da», sagt der 54-Jährige.
Mumenthaler alarmierte die Polizei. «Die Polizei kam und meinte, dass das leicht wieder wegkomme und keine Anzeige nötig sei», so Mumenthaler. Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt den Einsatz gegenüber 20 Minuten. «Es ist jedoch nicht zu einer Strafanzeige gekommen», sagt Claudia Brunner, Mediensprecherin der Kantonspolizei.
Über zwei Jahre lang gemobbt
Mumenthaler vermutet, dass ein persönlicher Angriff dahinterstecken könnte. «Ich wurde über zwei Jahre lang gemobbt», so der 54-Jährige. Falsche Pizza-Bestellungen, Hotelreservationen oder Pakete, die er nicht bestellt hat. Mit all dem wurde der 54-jährige Romanshorner schon konfrontiert. «Ich bin behindert und politisch aktiv. Es gibt Leute, die sich daran stören», sagt Mumenthaler.
Das Motiv sei aber noch unklar. «Es könnte aber auch einfach jemand sein, der Blödsinn macht», so der 54-Jährige. Doch ganz unabhängig davon findet Mumenthaler, dass etwas gemacht werden muss. «Die Stadt muss etwas ändern. Romanshorn braucht eine Sicherheitspatrouille, die in der Lage ist, so etwas zu verhindern», sagt er. Sonst sei eine Eskalation nicht auszuschliessen. «Einige der Graffitis waren nach zwei Tagen weg, andere hingegen stehen heute noch», so der 54-Jährige.
Die Stadt beschäftigt Sicherheitsdienste
Die Stadt habe keine Kenntnis über die Schmierereien bei Mumenthalers Wohnung, sondern bloss von einem anderen Vandalenakt bei der städtischen WC-Anlage beim Schlossberg. «Dabei wütete die Täterschaft auch im Inneren der Anlage und demolierte die Einrichtung», schreibt Rolf Müller, Medienverantwortlicher der Stadt Romanshorn. Der Sachschaden belaufe sich dabei auf über 10’000 Franken. «Es wurde Anzeige bei der Kantonspolizei Thurgau erstattet», so Müller.
«Die anderen Schmierereien scheinen private Liegenschaften zu betreffen. Davon hat die Stadt keine Kenntnis», so Müller weiter. Sachbeschädigungen seien wie in anderen Städten auch in Romanshorn immer wieder ein Thema. «Die Stadt beschäftigt Sicherheitsdienste, die auch in der Nacht patrouillieren», sagt Müller.
Was hältst du von solchen Schmierereien?
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von (Cyber-)Mobbing betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Fachstelle Mobbing (kostenpflichtig)
Elternberatung, Tel. 058 261 61 61
Hilfe bei Mobbing, Fachstelle für Schulen und Eltern (kostenpflichtig)
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lebst du oder lebt jemand, den du kennst, mit einer Behinderung?
Hier findest du Hilfe:
Verzeichnis der Behindertenorganisationen des Bundes
Inclusion Handicap, Dachverband der Behindertenorganisationen Schweiz, Information und Rechtsberatung
EnableMe, Portal und Community von und für Menschen mit Behinderungen
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