Zug«Ich weiss jetzt gerade, wo Sie wohnen»
Ein Mann bedrohte einen Zuger Richter heftig per E-Mail. Nun wurde er per Strafbefehl verurteilt.
- von
- Lucas OreIIano
Darum gehts
Über mehrere Tage schickte ein Mann einem Zuger Richter Drohungen.
Darin beleidigte er ihn und drohte ihm.
Die Staatsanwaltschaft verurteilte ihn nun zu 110 Tagen Gefängnis und einer Geldstrafe von 300 Franken.
Ein 60-jähriger Mann hat von Ungarn aus einen Zuger Richter per E-Mail derart heftig bedroht, dass die Staatsanwaltschaft aktiv geworden ist. Dies berichtet «Zentralplus». Im vergangenen Juli hatte der Mann eine Nachricht an die allgemeine E-Mail-Adresse der Zuger Verwaltung geschrieben, der Richter war namentlich genannt. In dieser Mail schrieb er den bedrohlichen Satz: «Ich weiss jetzt gerade, wo Sie wohnen.»
In den kommenden Tagen landeten laut «Zentralplus» weitere Nachrichten im Posteingang. Immer wieder ging es um denselben Richter, immer wieder wurde er beleidigt. Der 60-Jährige wirft dem Richter vor, er habe ihn einst im Gefängnis vergiften lassen. «Dafür werde ich Sie jagen, verfolgen und überwachen», schreibt er.
«Persönliche Freiheit und Sicherheit eingeschränkt»
Nun wurde der Mann per Strafbefehl von der Zuger Staatsanwaltschaft verurteilt. Es handelt sich bei ihm um einen ehemaligen Elektriker aus Ungarn. Der Mann hat bereits 22 Vorstrafen auf dem Kerbholz. Nun kommt eine weitere dazu. Wegen mehrfacher Drohung, Beschimpfung und übler Nachrede verurteilte ihn die Staatsanwaltschaft zu 110 Tagen Gefängnis und zu einer Geldstrafe von zehn Tagessätzen à 30 Franken (total 300 Franken).
Die Staatsanwaltschaft führte an, der Mann habe den Richter in dessen «persönlicher Freiheit und Sicherheit eingeschränkt» und seinen Ruf verletzt. Die Gefängnisstrafe setzte es ab, weil er bereits so oft und einschlägig vorbestraft ist. Zwei Tage der Gefängnisstrafe hat der Mann bereits verbüsst. Die Behörden griffen ihn im Januar in der Schweiz auf – er hatte ein bis 2025 geltendes Einreiseverbot missachtet.
Wut wegen Entscheid von Zuger Richter
Grund für die Wut auf den Richter dürfte laut «Zentralplus» ein Entscheid des Richters in einem Rechtsöffnungsverfahren gewesen sein. Es ist zudem nicht der erste Fall. Bereits im April 2022 hatte er aus dem Gefängnis Bostadel einem Zuger Betreibungsbeamten zwei Briefe und mehrere E-Mails geschrieben. Doch damit nicht genug: Der Ungar schickte ihm auch im Sommer 2022 weitere E-Mails, in denen er dem Betreibungsbeamten Erpressung und Amtsmissbrauch vorwarf.
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