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Interview«Ich will ein Vorbild sein»

Die Sängerin Paloma Faith trägt ihr Make-up gerne dick auf und scheut sich nicht, mit ihrem Ex per Video abzurechnen. Friday traf die Newcomerin in Berlin.

von
Martin Fischer

Hi, Paloma. Schön, dass du dich auch fürs Interview so aufwändig kleidest wie gestern Abend für dein Konzert.

Paloma Faith: Gefällts dir?

Ja, sehr! Du siehst aus wie eine glamouröse Alice im Wunderland.

Danke, ich kann einfach nicht anders. Ich putze mich immer heraus, bevor ich aus dem Haus gehe. Crazy Make-up und ein paar extra Accessoires. Meine ganze Familie ist so, wir sind nur Frauen zuhause. Und jede ist glamourös!

Ist das nicht ein bisschen anstrengend, sich jeden Morgen so aufzubrezeln?

Für mich ist das wie eine Schutzdecke. Ohne Outfit fühle ich mich viel verletzlicher und unsicher.

Jetzt erscheint dein erstes Album. Welche Note von eins bis zehn gibst du der Platte?

Hmm... eine sieben. Weil ich hoffe, dass es erst der Anfang einer langen Karriere ist.

Du willst dich also noch entwickeln.

Genau. Die Musik, die ich bewundere, ist viel gewagter als das, was ich auf dem Album gemacht habe. Früher war ich selbst viel mehr underground. Jetzt ist alles Pop!

Ist doch auch gut!

Ja klar, Pop steht für populär. Alle lieben Pop. Ich auch!

Was bedeutet es für dich, ein Popstar zu sein?

Ich will mich immer neu erfinden. Und ein weibliches Vorbild sein: Ich schreibe am liebsten aus der Sicht einer starken Frau. Ich habe viele «Fick dich»-Songs.

Worum gehts denn in deiner neuen Single «New York»?

Eine wahre Geschichte: Mein Ex wollte nach New York ziehen. Ich wollte nicht, weil meine Karriere gerade in Schwung kam. Da hat er Schluss gemacht. Ich sorgte dafür, dass der Typ im Video genauso aussieht wie er.

Eine süsse Rache!

Du hast als Unterwäsche-Verkäuferin und als Assistentin eines Magiers gejobbt. Zu was sagst du nein?

Zu Drogen. Und zu Gruppensex!

Bald bist du mit «The Imaginarium of Doctor Parnassus» auch im Kino zu sehen. Wie war es, mit Heath Ledger zu drehen?

Ich war zwei Wochen mit ihm auf dem Set. Er wirkte überhaupt nicht selbstzerstörerisch und war extrem ehrgeizig. Er war immer auf dem Set, auch wenn er nicht vor der Kamera stand.

Eine Stimme, warm und wuchtig wie die von Amy Winehouse. Originelle Arrangements. Und Melodien, die einem nicht mehr aus dem Kopf wollen. Hinreissender Soul-Pop.

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