«Switzerländers»«Ich will Kunst und Wein verbinden»
Valentina Tamborini will mit neuen Weinen das Tessin noch attraktiver machen. Die Winzertochter ist ehrgeizig und innovativ und dabei fest in ihrer Heimat verwurzelt.
- von
- Patrick Mancini
Das ist Valentinas «Switzerländers»-Beitrag – und wo ist deiner? (Video: Manuel Täuber / Tarek El Sayed)
Aufgewachsen ist sie im Grünen, zwischen den Weinbergen. Und da steht sie nun: blond, mit blauen Augen, elegant und natürlich. Valentina Tamborini empfängt uns auf dem Gut Vallombrosa in Castelrotto, einem Teil der Gemeinde Croglio in der Region Malcantone. Es ist eines der Grundstücke im Familienbesitz, auf denen die Trauben angebaut werden, die jedes Jahr in die Produktion von circa 700'000 Flaschen Wein fliessen.
Valentina lebt in Torricella, nur wenige hundert Meter vom Verwaltungssitz der Tamborini Vini SA in Lamone entfernt. Aktuell ist sie verantwortlich für die Firmenkommunikation, künftig soll sie die Geschäftsführung übernehmen: «Im Moment hat noch Papa Claudio die Leitung.»
Die 32-Jährige ist in der Nähe von Lugano aufgewachsen und fest mit ihrer Heimat verbunden. «Die saubere Luft und die unberührten Plätze, die es in der Schweiz gibt, liebe ich über alles. Meinen Beruf übe ich nicht nur deshalb aus, weil schon mein Vater ihn hatte. Ich glaube auch, dass ich durch den Wein mein Tessin aufwerten kann. Ich habe die Hotelfachschule in Bellinzona besucht und den Sommelier-Kurs absolviert. Seit jeher fasziniert mich die sensorische Analyse, ich experimentiere, probiere und degustiere gern.»
«Nachhaltiger Wein ist eine Nische, die ich voller Stolz weiter ausbauen werde»
Experimentieren ist ein gutes Stichwort. Valentina hat eine Reihe von Weinen erschaffen, die ganz im Zeichen der ökologischen Nachhaltigkeit stehen. «Es ist eine Nische, die ich voller Stolz weiter ausbauen werde. Dafür arbeite ich mit dem 35-jährigen Künstler Luca La Marca zusammen. Er hat das Etikett für ‹Rinascita› entworfen, dieser Wein ist Teil meiner neuen Linie Valentina Wine Collection. Er begleitet mich auch oft abends zu Produktpräsentationen.»
Für die Zukunft hat Valentina einen Plan: «Ich möchte einen Wein vorstellen, während er live dazu malt. Das ist eine positive Botschaft, die wir verbreiten möchten. Kunst und Wein verbinden sich zu einer Einheit, dank zwei junger Profis, die Hand in Hand arbeiten.»
«Heute bewirtschaften wir rund 30 Hektaren Land an Weinbergen im Tessin»
Valentina ist eine Karrierefrau, die aber auch eine sentimentale Seite hat. Mit geschlossenen Augen lässt sie die Geschichte ihrer Familie Revue passieren. «Meine Urgrossmutter Angiolina eröffnete 1911 das Restaurant Tamborini im Zentrum von Lugano. Opa Carlo importierte ab 1944 günstige Fassweine aus Italien.»
Papa Claudio begann in den Achtzigerjahren, eigene Weinstöcke in San Zeno und Comano anzupflanzen. Dies war der Wendepunkt für die Familie Tamborini. «Im Jahr 2002 beschloss mein Vater, Vallombrosa zu kaufen, ein hundertjähriges Anwesen, gegründet 1908, als der Visionär Giovanni Rossi die erste Merlotrebe pflanzte. Von Importeuren und Händlern sind wir zu Produzenten geworden. Heute bewirtschaften wir rund 30 Hektaren Land an Weinbergen im Tessin, vor allem in der Region Lugano.»
Switzerländers - Videoaufruf
(Video: M. Täuber / T. El Sayed)
Dreh dein Video und zeigs uns! Mehr Infos zum Projekt sowie Details dazu, wie du mitmachen kannst, erfährst du auf switzerlanders.20min.ch
Valentina ist eine starke Persönlichkeit, und man merkt, dass sie es gewohnt ist, mit Leuten zu sprechen. Doch manchmal hat sie das Bedürfnis, allein zu sein, ganz für sich, im Wald. «Ohne einen Spaziergang im Grünen geht es mir schlecht. Die Natur ist vielleicht der grösste Reichtum, den unser Land uns bietet. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir sie bewahren müssen. Wenn ich allein bin, denke ich oft an meine kleine Schwester Alice, die 1999 im Alter von gerade einmal neun Jahren an einer seltenen Krankheit starb. Sie ist mein Schutzengel und meine Inspirationsquelle.»
Als Valentina Tamoborini von «Switzerländers» hörte, überlegte sie nicht lange. Sie wollte ihre Sicht auf ihr Land unbedingt einbringen. Jetzt hast du «ihre Schweiz» kennen gelernt – und wie sieht deine aus? Teile dein Video auf switzerlanders.20min.ch mit uns!
Michi Steiner erklärt dir, worum es bei «Switzerländers» geht.
Creative Director Michael Steiner erklärt dir im Video, worum es bei «Switzerländers» geht.
Michi Steiner erklärt dir, wie du deinen «Switzerländers» Beitrag am besten filmst.
Hier erklärt dir Michi Steiner kurz, wie du deinen «Switzerländers»-Beitrag filmst, damit er die besten Chancen auf einen Platz im Kinofilm hat.
«Switzerländers» ist ein Kulturprojekt der Tamedia.

So kannst du mitmachen!
Du willst mit uns den Kinofilm «Switzerländers» erschaffen? Dann nimm dein Handy oder eine Kamera in die Hand und teile deine ganz persönliche Sicht auf unser Land, dein Leben, deine Abenteuer, deine Gefühle und Gedanken in einem oder mehreren Videos mit uns. Die Aufnahmen können unbeschränkt lange sein, sollten aber unbedingt im Querformat gefilmt sein. Der Drehtag, der stellvertretend für einen ganz normalen Tag in der Schweiz stehen wird, ist der 21. Juni. Mehr Infos zum Projekt sowie Details dazu, wie du mitmachen kannst, erfährst du auf switzerlanders.20min.ch.