Ungarin Liliana Szilagyi (25)«Ich wurde von meinem Vater missbraucht» – Schock in der Schwimm-Welt
Ihr Vater soll die ungarische Vize-Europameisterin Liliana Szilagyi jahrelang missbraucht haben. Nun geht die Schwimmerin mit einem emotionalen Post an die Öffentlichkeit.
Darum gehts
Die ungarische Schwimmerin Liliana Szilagyi schockt mit einem Instagram-Post.
Darin berichtet sie, jahrelang von ihrem Vater missbraucht worden zu sein.
Nun will die 25-Jährige ihre Schwester retten.
Im Mai 2016 schwimmt Liliana Szilagyi an der EM zu Silber über 200 Meter Delfin, gut fünfeinhalb Jahre später sorgt die Ungarin für eine Schockmeldung. «Ich wurde von meinem Vater missbraucht», schreibt die 25-Jährige auf Instagram. «Körperlich. Gefühlsmäßig. Sexuell.»
«Nach 25 Jahren bin ich bereit, die schwierigsten Worte zu sagen, die es je für mich gegeben hat», erklärt Szilagyi in ihrem Post. Ständig und unvorhersehbar habe ihr Vater es genossen, seine Macht über sie auszuüben. «Sei es durch körperliche Züchtigung, Einschüchterung, Vorenthaltung von Liebe und Aufmerksamkeit oder sexuellen Missbrauch.»
Vater streitet Vorwürfe ab
Es sind bemerkenswert offene Worte, welche die Schwimmerin für ihre Botschaft wählt. Auch gegenüber ihrer Mutter sei ihr Vater regelmässig gewalttätig geworden. Für Aussenstehende sei das aber nie sichtbar gewesen. «Was alle sahen, war das, was unser Familienvater uns zu Hause eingeprügelt hatte», schreibt die Goldmedaillen-Gewinnerin der Olympischen Jugendspiele 2014.
Nach der EM 2016 hätte sie schliesslich den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen. «Von da an wurde ich als gewöhnliche Witzfigur oder unverstandenes, seltsames Mädchen abgestempelt», berichtet die 25-Jährige. Ihr Vater Zoltan Szilagyi war einst selbst Schwimmer und nahm drei Mal an Olympischen Spielen teil. Er bestreitet die Anschuldigungen seiner Tochter.
Doch warum geht Liliana Szilagyi nun mit ihrer schrecklichen Vergangenheit an die Öffentlichkeit? Der Grund ist ihre Schwester Gerda, die ebenfalls Schwimmerin ist und noch bei ihrem Vater lebe. «Ich tue mein Bestes, um sie in ein gesundes Umfeld zu bringen. Aber ich habe große Angst davor, wie es ihr in Wirklichkeit gehen könnte», erklärt Szilagyi.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
Agredis, Gewaltberatung von Mann zu Mann, Tel. 078 744 88 88
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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