
Das futuristische Kunstobjekt beherbergt das Fine-Dining-Restaurant Iris, zu dem man nur mit einem Boot kommt und sechs Stunden Aufenthalt einplanen soll. Viele ziehen Parallelen zum Netflix-Film «The Menu».
Wie im Netflix-ThrillerIm schwimmenden UFO isst du 18 Gänge abseits vom Festland
In einem Fjord in Norwegen schwimmt ein UFO-ähnliches Gebilde, in dem Gäste gern mal bis zu 480 Franken liegen lassen – beim 18-Gänger in einem spektakulären Restaurant.
Iris heisst das kürzlich eröffnete Restaurant in Norwegen, das ordentlich Geld für sein 18-gängiges Menü verlangt und auf Sternniveau kocht. Exklusiv, aber erst mal nicht weiter spektakulär. Allerdings schwimmt das UFO-ähnliche Gebilde in einem der längsten Fjorde im ganzen Land, dem 190 Kilometer langen Hardangerfjord. Zugang gibt es nur per Elektroboot und die gesamte Erfahrung dauert bis zu sechs Stunden.
Wie stehst du zu Fine Dining?
Lachs-Auge
Von oben wird klar, woher der Name rührt: Das UFO ist eigentlich eine Kunstinstallation (die grösste schwimmende weltweit) und sieht aus wie ein Auge – das eines Fisches, denn der skulpturale Bau trägt den Namen «Salmon Eye», also Lachs-Auge.
Das kann man auch ohne Restaurantbesuch besichtigen, allerdings immer mit einer Bootsfahrt verbunden. Dementsprechend empfiehlt Iris auf seiner Website statt eines Dresscodes dem Wetter angepasste Kleidung. Einmal vor Ort geht es über einen Steg ins Gebäude, vor dem ersten Begrüssungscracker läuft ein Film über Lebensmittelverschwendung. Danach folgen 18 kunstvoll angerichtete Gänge, kreiert von Chefköchin Anika Madsen.
Seeigel und Insekten
Auf der Karte steht unter anderem der invasive rote Seeigel, der eigentlich nicht aus Norwegen kommt, sich aber seit den 70ern dort verbreitet und den Seetang leer frisst. Für eine Creme, die mit Lachs serviert wird, werden Proteine aus Hefe, Myzel (die Zellen von Pilzen) und Insekten genutzt – sie werden zuvor als nachhaltige Alternativen zu Fleisch vorgestellt.
Kam Netflix auf das Konzept?
Kommt dir alles irgendwie bekannt vor? Kein Wunder, auf Tiktok geht das Restaurant wegen seiner Parallelen zum Netflix-Thriller «The Menu» bereits viral. Kurz zur Auffrischung: Auf einer abgelegenen Insel kocht ein Starkoch ein exklusives Menü, dann kommt sehr viel Blut ins Spiel. Allerdings gibt es bereits Entwarnung: Will Tracy, Co-Autor des Films, hat bereits zuvor angegeben, dass ein anderes, abgelegenes Restaurant – ebenfalls in Norwegen – die Inspiration für den Streifen war.
Das kostet der Spass
Du bist trotz der Ähnlichkeiten zum Netflix-Horrorstreifen längst überzeugt? Das Restaurant vergibt seine Tische mit Tickets, die zu bestimmten Daten online gestellt werden, ähnlich wie bei gehypten Konzert-Karten. Die Tische für den November werden am 4. September ab zwölf Uhr angeboten, am 1. Dezember um zwölf Uhr kannst du mit etwas Glück einen Tisch im Februar, März oder April ergattern. Mitbringen solltest du neben der wetterfesten Kleidung ein gut gefülltes Portemonnaie und einen stabilen Magen: Das Menü kostet umgerechnet ca. 270 Franken, dazu kommt das Wine Pairing für 210 Franken. Alkoholfreie Alternativen gibt es ab 126 Franken.
Lebensmittelallergien, die das Menü gravierend verändern würden, können laut Website nicht berücksichtigt werden – was genau serviert wird, wird allerdings auch nicht verraten. Schaut man sich einige der Tiktoks an, ist aber klar: Hast du eine Allergie auf Meeresfrüchte, solltest du die 480 Franken lieber sparen.
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