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Immer mehr Bären im Trentino

In Norditalien sind weitere Nachfahren der Familie von Braunbär «Bruno» zur Welt gekommen. 2006 pflanzten sich im Trentino laut dem Raubtier-Forschungsprojekt in der Schweiz, Kora, mindestens vier Bärinnen fort und brachten acht Jungtiere zur Welt.

Dies ergaben genetische Analysen von Kot- und Haarproben aus der wiederangesiedelten Bärenpopulation im Brentagebirge, wie Kora am Mittwoch mitteilte.

Die Jungtiere gehören demnach zur Familie der Brüder JJ1 - alias «Bruno» - und JJ2. Jurka, das Muttertier von JJ1 und JJ2 gebar in diesem Jahr Drillinge. Auch Daniza brachte drei Bärenkinder zur Welt, ein Junges verstarb aber im Juni.

«Kinder» und «Enkelkinder»

Neben den beiden aus Slowenien umgesiedelten Tieren der ersten Generation hatten 2006 auch zwei Bärinnen aus der zweiten Generation Nachwuchs. Die 2002 geborenen Töchter von Kirka und Jose gebaren insgesamt drei Jungbären.

Des weiteren konnte laut Kora ein männlicher Petz aus einem bisher unerkannt gebliebenen Wurf nachgewiesen werden. Die Bärin Brenta, die im Frühling 2005 in einer Lawine starb, habe sich zuvor ebenfalls «in aller Heimlichkeit» fortgepflanzt.

Die Bären-Kolonie im Trentino, die zwischen 1999 und 2002 mit der Ansiedlung von zehn slowenischen Bären ihren Anfang nahm, wird nun laut Kora auf 19 bis 23 Tiere geschätzt.

«Problembären»

«Bruno» und sein jüngerer Bruder JJ2 hatten 2005 und 2006 in Österreich, Deutschland und der Schweiz für Aufregung gesorgt. JJ2 war im Sommer 2005 vom Trentino in die Schweiz eingewandert. Er streifte zwei Monate lang durch das Münstertal, den Schweizerischen Nationalpark und das Unterengadin.

In dieser Zeit riss er rund zwei Dutzend Schafe und ein Kalb. Dann verschwand er plötzlich spurlos. Ob JJ2 noch lebt und wo er sich heute aufhält, ist nicht bekannt.

«Bruno» streifte ein Jahr später durch Bayern (D) und Tirol (A). Er drang mehrmals in Siedlungen ein und richtete Schäden an, bis er schliesslich am 26. Juni erschossen wurde. (sda)

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