Immer mehr Produktpiraterie
Die Zahl der vor allem aus Asien nach Europa eingeführten Plagiate wächst dramatisch an. Der Trend geht weg von Luxusartikeln hin zu Waren des täglichen Gebrauchs.
Wie die EU-Kommission in Brüssel am Dienstag mitteilte, beschlagnahmten EU-Zöllner im Jahr 2003 insgesamt 100 Millionen gefälschter Produkte mit einem Gesamtwert von geschätzten einer Milliarde Euro. Besorgt zeigten sich die Ermittler, dass die Zahl gefälschter Spielwaren, Nahrungsmittel und Medikamenten wächst. Der Trend gehe weg von Luxusartikeln hin zu Waren des täglichen Gebrauchs.
Im Jahr 2002 seien vergleichsweise 85 Millionen gefälschter Produkte beschlagnahmt worden, teilte die EU-Kommission weiter mit. 2003 seien zwölf Millionen Kinderspielzeuge sichergestellt worden, im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Anstieg von 996 Prozent. Die Zahl der beschlagnahmten gefälschten Nahrungsmittel und Medikamente habe im selben Zeitraum um 77 Prozent zugenommen. Rund 70 Prozent der Plagiate stammt den weiteren Angaben zufolge aus China.
Der zuständige EU-Kommissar Laszlo Kovacs mahnte die Mitgliedstaaten, im Kampf gegen die Produktpiraterie stärker zusammenzuarbeiten. Kovacs verwies darauf, dass die grösste Anzahl an gefälschten Produkten vom Zoll nicht sichergestellt werde. Das Weltwirtschaftsforum schätzte den von Produktpiraterie 2003 verursachten Schaden auf insgesamt 450 Milliarden Euro. (dapd)