Wetter: Der Schneemangel in den Bergen setzt den Gletschern zu 

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WetterDer Schneemangel in den Bergen setzt den Gletschern zu 

Die Schneemengen in den Alpen sind im Vergleich zum langjährigen Mittel deutlich unterdurchschnittlich. Besonders im Süden. Für die Gletscher ist das nicht gut. 

von
Justin Arber
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Gemäss dem Schweizer Gletschermessnetzwerk (Glamos) verloren die Schweizer Gletscher im Jahr 2022 über sechs Prozent ihres Eisvolumens. 

Gemäss dem Schweizer Gletschermessnetzwerk (Glamos) verloren die Schweizer Gletscher im Jahr 2022 über sechs Prozent ihres Eisvolumens. 

Wikimedia CC BY-SA 3.0
Grund dafür ist, dass zu wenig Schnee gefallen ist. Auch im Moment ist die Schneemenge geringer im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Grund dafür ist, dass zu wenig Schnee gefallen ist. Auch im Moment ist die Schneemenge geringer im Vergleich zum langjährigen Mittel.

20min/Community
Auf der Karte sind die Niederschlagsabweichungen im bisherigen Winter im Vergleich zum langfristigen Mittel zu sehen.

Auf der Karte sind die Niederschlagsabweichungen im bisherigen Winter im Vergleich zum langfristigen Mittel zu sehen.

MeteoNews

Darum gehts

  • Nach einem trockenen Jahreswechsel kann auf vielen Pisten wieder Ski gefahren werden. 

  • Die Schneemengen sind aber vor allem im Süden geringer als im langjährigen Mittel. 

  • Für die Schweizer Gletscher sind diese Voraussetzungen nicht gut, bereits im letzten Jahr haben sie um sechs Prozent Eisvolumen verloren.

Über Weihnachten bis hin zum Jahresanfang waren die meisten Skipisten grün. Die Temperaturen waren zu hoch. Seither ist vor allem im Norden in der ersten Januarhälfte und in der letzten Woche immer wieder Schnee gefallen. Trotzdem liegt derzeit überall weniger Schnee als im langjährigen Mittel, schreibt Meteonews in einer Medienmitteilung. 

Während in den Nordalpen zwischen dreissig und neunzig Prozent der normalen Schneesummen liegen, sieht es im Süden anders aus. Dort liegen teilweise unter 30 Prozent der sonst üblichen Schneemenge.  Insgesamt sei über die ganze Schweiz knapp 18 Prozent zu wenig Schnee gefallen. In einigen Gebieten der Kantone Graubünden und im Tessin betrage die Abweichung gar mehr als 50 Prozent. Ändern wird sich dies in den kommenden zwei Wochen nicht, denn da ist es zumeist trocken und verbreitet zeigt sich auch die Sonne. 

Schlechte Ausgangslage für die Gletscher

Im vergangenen Jahr sind die Schweizer Gletscher laut Meteonews so stark zurückgegangen wie seit 2001 nicht mehr. Gemäss dem Schweizer Gletschermessnetzwerk (Glamos) verloren die Gletscher über sechs Prozent ihres Eisvolumens. 

Dafür gebe es zwei Hauptursachen. Im Winter fiel zu wenig Schnee, während es im Sommer viele Hitzewellen gab. Auch einen negativen Einfluss hatte die grosse Menge an Saharastaub, der im Frühling zu sehen war. «Der verunreinigte Schnee nahm mehr Sonnenenergie auf und schmolz so schneller. Damit verloren die Gletscher den schützenden Schnee bereits im Frühsommer», erklärt Meteonews. 

Da im Moment wieder zu wenig Schnee liegt, sei die Ausgangslage für dieses Jahr nicht vielversprechend. Um das letztjährige Szenario zu vermeiden, müssten in den kommenden Wochen noch grössere Mengen an Neuschnee in den Bergen fallen. 

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