Verteuerte EigenheimeSchweizer Banken heben die Hypothekarzinsen stark an
Verschiedene Schweizer Banken verteuern die Zinsen für Festhypotheken deutlich. Die Nationalbank hebt ihren Leitzins noch nicht an.
- von
- Reto Bollmann
Darum gehts
Hauskredite werden in der Schweiz zunehmend teurer. Gleich mehrere Banken haben anfangs dieser Woche ihre Preise für Festhypotheken erhöht, schreiben die Zeitungen von Tamedia. So stiegen die Zinsen für eine fünfjährige Hypothek bei der Luzerner Kantonalbank um 0,19 Prozent auf neu 1,4 Prozent an. Die siebenjährige Festhypothek kostet bei der Luzerner Kantonalbank statt 1,4 Prozent neu 1,51 Prozent.
Hypothekzinsen seit Anfang 2021 deutlich gestiegen
Auch bei anderen Banken ist die Tendenz dieselbe. So verlangt die Raiffeisenbank für eine Festhypothek mit zehnjähriger Laufzeit 1,84 Prozent, die Credit Suisse 1,77 Prozent und die Zürcher Kantonalbank 1,7 Prozent. Diese Anstiege sind erheblich, wie ein Blick auf eine Studie des Vergleichsdienst Moneyland zeigt: Anfang 2021 kostete eine zehnjährige Hypothek noch 1,1 Prozent.
Derweil möchte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins anscheinend noch nicht anpassen und belässt ihn vorerst bei minus 0,75 Prozent. Bei der Credit Suisse rechnet man jedoch damit, dass die SNB im kommenden Jahr ihren Leitzins zweimal anheben wird – um gesamthaft 0,5 Prozent. Einen Zinsanstieg erwartet auch Felix Oeschger, Analyst des Online-Vergleichdiensts «Moneyland»: «In einem Szenario weiter steigender Inflationsraten, könnten sich die Europäische Zentralbank EZB und die SNB dazu gezwungen sehen, früher mit Zinsschritten zu reagieren», sagt Oeschger. In den USA ist es schon so weit. Die Inflation macht der internationalen Impulsgeberin, der US-Notenbank Federal Reserve Fed, zu schaffen.
Online-Hypotheken sind günstiger
Auch nach dem jüngsten Zinsanstieg bleiben die erheblichen Unterschiede zwischen den Anbietern bestehen, wie «Moneyland» berichtet. So betrage die Differenz zwischen dem günstigsten Richtzinssatz für zehnjährige Festhypotheken und dem teuersten zurzeit 0,69 Prozentpunkte, wobei der günstigste 1,14 Prozent und der teuerste 1,83 Prozent betrage.
Überdurchschnittlich günstig seien nach wie vor die Online-Hypotheken: Während der Durchschnitt aller analysierten Richtzinssätze für zehnjährige Festhypotheken zurzeit bei 1,55 Prozent liege, würden Online-Hypotheken mit durchschnittlich 1,33 Prozent deutlich weniger kosten.