In diesem Kanton leben die grössten Schweizer

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Lokale UnterschiedeIn diesem Kanton leben die grössten Schweizer

Die Zürcher und Zürcherinnen halten sich ja oft für die Grössten. «Blödsinn», sagt der Rest der Schweiz – und hat, was die Körpergrösse betrifft, absolut recht.

von
Fee Anabelle Riebeling
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So klein wie diese Figürchen sind die Männer im Kanton Appenzell-Innerhoden zwar nicht, aber im schweizweiten Körpergrössenvergleich sind sie mit einer Durchschnittsgrösse von 1,761 Metern doch die kleinsten im Land. 

So klein wie diese Figürchen sind die Männer im Kanton Appenzell-Innerhoden zwar nicht, aber im schweizweiten Körpergrössenvergleich sind sie mit einer Durchschnittsgrösse von 1,761 Metern doch die kleinsten im Land. 

imago images / Arnulf Hettrich
Die grössten Männer der Schweiz stammen dagegen aus dem Kanton Basel-Stadt.

Die grössten Männer der Schweiz stammen dagegen aus dem Kanton Basel-Stadt.

20min/Ela Çelik
Die Basel-Städter sind durchschnittlich 1,789 Meter gross.

Die Basel-Städter sind durchschnittlich 1,789 Meter gross.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Wenn es um Körpergrösse geht, sind Schweizerinnen und Schweizer nicht die Grössten.

  • International haben da die Niederländer und Lettinnen die Nase vorn. 

  • Doch nicht nur zwischen verschiedenen Ländern, sondern auch innerhalb eines Landes gibt es markante Unterschiede.

  • In der Schweiz sind die grössten Männer in Basel-Stadt zu finden, die kleinsten in Appenzell-Innerhoden.

Dass Roger Federer ein Ausnahmetalent ist, ist jedem bewusst, der nur einen Hauch vom Tennisgeschehen in den letzten Jahren mitbekommen hat. Doch auch ausserhalb des Courts ist der Träger von 20 Grand-Slam-Titeln etwas Besonderes. Und dies allein aufgrund seiner Körpergrösse. Denn mit seinen 1,82 Metern (siehe Box) liegt er deutlich über dem Durchschnitt der Schweizer Männer, ​​der bei rund 1,78 Metern liegt.

Tatsächlich befinden sich die Schweizerinnen (mit im Schnitt 1,66 Metern) und Schweizer punkto Körpergrösse bloss im europäischen Mittelfeld. Das zeigte eine internationale Studie, an der auch Forschende um Kaspar Staub von der Universität Zürich beteiligt waren. Die grössten Männer – europa- und weltweit – leben in den Niederlanden (1,825 Meter). Die grössten Frauen finden sich in Lettland (1,70 Meter).​​

Herkunft der Mutter nicht Grund für Federers überragende Grösse

Warum Roger Federer punkto Körpergrösse aus der Masse der Schweizer heraussticht, ist unklar. Den Grund bei seinen südafrikanischen Einflüssen zu suchen – seine Mutter Lynette stammt von dort – führt nicht weiter. Denn dort sind die Menschen laut einer Auswertung der NCD Risk Factor Collaboration, in die die Daten von ​​über 1200 Studien eingeflossen sind, noch kleiner als hierzulande: Bei den Männern beträgt die durchschnittliche Körpergrösse 1,69 Meter. Südafrikanische Frauen sind im Schnitt 1,59 Meter gross.

Die Deutschschweizer sind die Grössten

Doch nicht nur zwischen den verschiedenen Ländern, sondern auch innerhalb eines Landes gibt es markante Unterschiede zu beobachten. Was das in der Schweiz heisst, zeigen im Rahmen der Schweizer Gesundheitsbefragung 2017 erhobene Daten. Laut diesen sind hierzulande die grössten Menschen in der Deutschschweiz zu finden. Die Durchschnittsgrösse der Männer und Frauen liegt hier bei 1,712 Metern. In der französischen Schweiz liegt sie bei 1,705 Metern, in der italienischen Schweiz bei 1,698 Metern.

Auch zwischen den Kantonen sind Grössenunterschiede festzustellen, wie im Rahmen der Aushebung für die Rekrutenschule gewonnene Daten aus dem Jahr 2005 zeigen (siehe Bildstrecke). Demnach sind mit durchschnittlich 1,789 Metern die grössten Schweizer im Kanton Basel-Stadt zu finden, die kleinsten sind im Kanton Appenzell-Innerrhoden anzutreffen. Dort beträgt die durchschnittliche Körpergrösse bei den Männern 1,761 Meter.

Zur Gruppe der eher kleineren Schweizer zählen generell die Bewohner eher südlich gelegener Kantone. «Die Tessiner sind schon immer kleiner als die Nordschweizer gewesen», so Körpergrössen-Forscher Staub.

Körpergrössenwachstum stagniert seit Jahren

Bei all diesen Daten handelt es sich genau genommen um Momentaufnahmen. Denn die Körpergrösse der Menschen wandelt sich im Laufe der Zeit. So zeigen Daten, dass in den USA, Nord- und Mitteleuropa in den letzten 150 Jahren ein starkes Grössenwachstum stattgefunden hat, das aber in den letzten vier Geburtsjahrzehnten weitgehend stagniert – eine Entwicklung, die auch in der Schweiz beobachtet werden kann: Sind die Schweizer Männer in den letzten 100 Jahren rund 14 Zentimeter grösser geworden, nimmt ihre Durchschnittsgrösse seit den 1990er-Jahren nicht mehr weiter zu.

Warum das so ist, ist nicht gänzlich geklärt. Laut aktuellem Kenntnisstand sei dieses Abbremsen am ehesten auf das Erreichen des genetischen Limits zurückzuführen, erklärte Staub gegenüber 20 Minuten. «Wir Menschen sind wohl nicht dafür gemacht, im Durchschnitt zwei Meter gross zu werden.» Entsprechend sind derart grosse Menschen sehr, sehr selten. 

Welche Umstände führen zu welcher Grössenentwicklung?

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