Pilotprojekt: In Sägerei soll Strom produziert werden

Aktualisiert

PilotprojektIn Sägerei soll Strom produziert werden

Statt Restholz auswärts entsorgen zu lassen, soll daraus Strom und Abwärme entstehen. Ein Pilotprojekt startet im Mai in einem Luzerner Sägewerk.

von
Stefanie Nopper
Projekt-Mitinitiant Urs Brücker, Projektleiter Roland Limacher und Geschäftsführer Urs Steinger.

Projekt-Mitinitiant Urs Brücker, Projektleiter Roland Limacher und Geschäftsführer Urs Steinger.

In Ettiswil wird der Säger Urs Steinger schon bald zum Stromproduzenten. Durch einen Vergasungsprozess wird aus seinem Restholz mittels eines Generators Strom und Abwärme gewonnen. Rund 3000 Kubikmeter Hackschnitzel fallen bei ihm jährlich an. Die neuartige Kleinanlage wird jährlich rund 80 Haushaltungen mit Strom und etwa 60 Einfamilienhäuser mit Abwärme versorgen können. «Dadurch spare ich Transportkosten bei der Entsorgung und kann mein Restholz selber verwerten», so Sägewerk-Riedbrugg-Geschäftsführer Steinger.

Geplant ist, die Pilotanlage im Mai zu installieren. Etwa ab August können dann Energieversorger beliefert werden. «Denkbar ist auch, dass sich Sägereien so Strom für den Eigenbedarf produzieren», sagt Projekt-Mitinitiant Urs Brücker, der solche Anlagen in Sägereien in der ganzen Zentralschweiz etablieren will. Der Strom würde mindestens zwanzig Rappen pro Kilowattstunde einbringen – die Abwärme zwischen zehn und zwölf Rappen. Die Nachfrage nach solch innovativen Anlagen ist laut Projektleiter Roland Limacher massiv: «Das ist die Stromversorgung der Zukunft – damit könnten wir den Bedarf nach dem Wegfall der Atomkraftwerke mit lokaler Produktion decken.»

Deine Meinung