Wie ein Gemälde: In Schweden sind Bitcoins Kunst

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Wie ein GemäldeIn Schweden sind Bitcoins Kunst

Bitcoins machen Schwedens Steuerbeamte zu Kunstkritikern. Die grösste nordische Volkswirtschaft behandelt die virtuelle Währung steuerlich gleich wie Kunstgegenstände.

von
hoy
Bitcoins werden in Schweden steuerlich gleich behandelt wie ein persischer Teppich oder ein Gemälde eines berühmten Malers.

Bitcoins werden in Schweden steuerlich gleich behandelt wie ein persischer Teppich oder ein Gemälde eines berühmten Malers.

Die schwedische Steuerbehörde will Bitcoins nicht als Währung einstufen. Die Krypto-Währung soll stattdessen gleich behandelt werden wie beispielsweise ein persischer Teppich oder ein Gemälde eines berühmten Malers.

«Währungen sind traditionell mit einer Zentralbank oder einer geographischen Region verbunden», sagt Olof Wallin von der schwedischen Steuerbehörde im Interview mit Bloomberg News. Die Behörde in Stockholm werde Bitcoins «wahrscheinlich als etwas einstufen, was wir als einen anderen Vermögenswert bezeichnen – genau so wie Kunst oder Antiquitäten», fügt Wallin an, der an einem Regelentwurf für Bitcoins und ihre Schürfer arbeitet.

In Finnland sind die Netzmünzen eine Ware

Auch Steuerbehörden in anderen nordischen Staaten setzen sich mit der virtuellen Währung auseinander. In Norwegen sind Bitcoins durch den Währungstest gefallen und werden als ein zu versteuernder Vermögenswert klassifiziert. Finnland will Bitcoins als Waren einstufen, während in Dänemark an einem Gesetzesentwurf gearbeitet wird, um Verbraucher und Unternehmen vor Verlusten zu schützen.

Schweden tendiert nun zu einer Interpretation von Bitcoins, die bei allen Transaktionen mit der Krypo-Währung die Erhebung einer Kapitalertragssteuer ermöglicht. Bitcoins würden dadurch als eine Anlageklasse eingestuft, in die auch Antiquitäten, Schmuck, Briefmarken und Urheberrechte fallen.

In der Schweiz werden Bitcoins als Einkommen taxiert und unterliegen somit der direkten Bundessteuer. Die virtuelle Währung wird steuerlich gleich behandelt wie ausländische Währungen, heisst es bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung auf Anfrage.

Chef der Bitcoin-Börse verhaftet

Charlie Shrem, der Chef der Bitcoin-Börse, ist am Sonntag am New Yorker John F. Kennedy Flughafen verhaftet worden. Er soll einem Drogenhändler bei Geldwäsche geholfen haben. Aus einer belastenden E-Mail geht hervor, dass der 24-jährige Charlie Shrem für den 52-jährigen Robert Faiella Bargeld in Höhe von einer Million US-Dollar in Bitcoins umgetauscht haben soll. Faiella betrieb mit dem virtuellen Geld anschliessend unter dem Pseudonym BTCKing Handel auf der Internetplattform Silk Road. Auf der inzwischen verbotenen Seite konnten Nutzer Drogen direkt bei Dealern kaufen, die dann per Post verschickt wurden. Shrem soll zudem selbst Marihuana auf der Seite gekauft haben. Shrem und Faella drohen bis zu 20 Jahre Haft. (hoy)

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