Swiss-Chef: «In zwei bis drei Jahren gibts Internet an Bord»

Aktualisiert

Swiss-Chef«In zwei bis drei Jahren gibts Internet an Bord»

Swiss-Chef Harry Hohmeister erklärt im Interview, wie man mit der zunehmenden Konkurrenz durch Billigflieger umgeht – und mit welchen Angeboten man die Passagiere in Zukunft locken will.

Laura Frommberg
von
Laura Frommberg
Harry Hohmeister: «Swissness bedeutet Internationalität.»

Harry Hohmeister: «Swissness bedeutet Internationalität.»

Herr Hohmeister, die Konkurrenz aus dem Nahen Osten rückt auch der Swiss immer weiter auf die Pelle. Was setzt Sie dabei am meisten unter Druck?

Die Golf-Airlines haben diverse Wettbewerbsvorteile, etwa weil der Staat die Infrastrukturkosten trägt und auch die Flugzeuge über staatliche Fonds finanziert werden. Zudem gibt es unterschiedliche Anstellungsbedingungen. Die Mitarbeitenden zahlen keine Steuern, es gibt aber auch keine Pensionskassen und kein soziales Sicherungssystem. Man könnte das auch Sozialdumping nennen. Wenn man die ganzen Vorteile summiert, ergibt sich schon ein beachtlicher Betrag, mit dem wir am Standort Schweiz benachteiligt sind.

Soll die Politik einschreiten?

Wenn der faire Wettbewerb nicht gegeben ist, dann ist es die Aufgabe der Politik, faire Bedingungen zu schaffen.

Man wolle faire Bedingungen schaffen, war auch die Argumentation der Befürworter der SVP-Initiative. In der Wirtschaft begrüsst man das Ergebnis aber nicht. Wie hat man das Ja zur SVP-Initiative denn bei der Swiss aufgenommen? Ihr Personal kommt aus 74 Nationen, Sie selber sind Deutscher.

70 Prozent unserer Mitarbeiter sind Schweizer. So gesehen sind die Verhältnisse bei uns sehr schweizerisch. Wir müssen aber auch sehen, dass wir nicht davon ausgehen können, unser geplantes Wachstum nur mit Schweizerinnen und Schweizern zu erreichen. Insofern könnte uns die Initiative schon treffen.

Gleichzeitig betonen Sie aber auch, wie wichtig Swissness für Ihre Airline ist.

Swissness bedeutet auch Internationalität. Die Schweiz war in den vergangenen 100 Jahren ja bekannt für Internationalität und Weltoffenheit. Das sind wichtige Werte, und ich hoffe, dass sich das in Zukunft nicht ändert.

An Ihre internationale und die Budget-Konkurrenz haben Sie sich angepasst, indem Sie ab Genf einen Light-Tarif eingeführt haben, der One-Way-Flüge und solche ohne Gepäck billiger macht. Wie läufts?

Wir haben mit Genf bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Es wäre seltsam, wenn wir uns also nicht auch Gedanken über mögliche Anpassungen ab Zürich machen würden. Die Frage ist jedoch: Wann und wie setzen wir das um? Dadurch, dass in Zürich ein starker Fokus auf dem Umsteigeverkehr liegt, in Genf aber eben nicht, müssen wir genau abwägen.

Weiterentwickelt haben Sie auch Ihre digitale Strategie. Sie betonen, wie wichtig Ihren Passagieren die mobilen Geräte und technischen Möglichkeiten sind. Wann gibt es denn Internet an Bord der Swiss?

Technisch gesehen ist das Internet heute schon eine Option, aber noch nicht Realität. Uns ist ein guter und durchgehender Empfang wichtig. Wir arbeiten daran. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre werden wir wohl eine anständige Lösung gefunden haben und können es dann auch anbieten.

Und wie sieht es mit Telefonie aus?

Dazu haben wir unsere Kunden befragt, und 80 Prozent sagen, sie möchten keine Telefonate an Bord. Daran halten wir uns auch.

Die Lufthansa-Tochter Swiss flog im Jahr 2013 einen operativen Gewinn von 264 Mio. Franken ein, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Im vierten Quartal gelang gar eine Gewinnverdoppelung auf 55 Mio. Franken. Der Betriebsertrag nahm 2013 laut Swiss-Mitteilung vom Donnerstag um 3 Prozent auf 5,167 Mia. Franken zu, während die Zahl der Passagiere nur um 0,9 Prozent gestiegen ist. Im vierten Quartal wuchs der Betriebsertrag um 3,5 Prozent. (sda)

Die Lufthansa-Tochter Swiss flog im Jahr 2013 einen operativen Gewinn von 264 Mio. Franken ein, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Im vierten Quartal gelang gar eine Gewinnverdoppelung auf 55 Mio. Franken. Der Betriebsertrag nahm 2013 laut Swiss-Mitteilung vom Donnerstag um 3 Prozent auf 5,167 Mia. Franken zu, während die Zahl der Passagiere nur um 0,9 Prozent gestiegen ist. Im vierten Quartal wuchs der Betriebsertrag um 3,5 Prozent. (sda)

Die Lufthansa-Tochter Swiss flog im Jahr 2013 einen operativen Gewinn von 264 Mio. Franken ein, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Im vierten Quartal gelang gar eine Gewinnverdoppelung auf 55 Mio. Franken. Der Betriebsertrag nahm 2013 laut Swiss-Mitteilung vom Donnerstag um 3 Prozent auf 5,167 Mia. Franken zu, während die Zahl der Passagiere nur um 0,9 Prozent gestiegen ist. Im vierten Quartal wuchs der Betriebsertrag um 3,5 Prozent. (sda)

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