Holcim: Inselbewohner verklagen Schweizer Firma wegen CO2 Ausstoss

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Pari, IndonesienInselbewohner verklagen Schweizer Firma wegen CO2-Ausstoss

Holcim ist der weltweit führende Zementkonzern und hat seinen Sitz in Zug. Bald wird der Konzern sich vor dem Kantonsgericht verantworten müssen. Sein CO2-Ausstoss führe zu Überschwemmungen.

von
Samira Kunz
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Der Zementkonzern Holcim hat laut einer Analyse des Climate Accountability Institute von 1950 bis 2021 über sieben Milliarden Tonnen CO2 ausgestossen.

Der Zementkonzern Holcim hat laut einer Analyse des Climate Accountability Institute von 1950 bis 2021 über sieben Milliarden Tonnen CO2 ausgestossen.

20min/Robin Baudraz
Damit trage die Firma zur Erderwärmung bei.

Damit trage die Firma zur Erderwärmung bei.

20min/Robin Baudraz
Die Insel Pari, die zu Indonesien gehört, leidet unter dem Klimawandel, da die flache Insel vermehrt überschwemmt wird.

Die Insel Pari, die zu Indonesien gehört, leidet unter dem Klimawandel, da die flache Insel vermehrt überschwemmt wird.

Google Maps Screenshot

Darum gehts

  • Wegen des Klimawandels wird die flache indonesische Insel Pari vermehrt überschwemmt.

  • Schuld an der Erderwärmung soll der Schweizer Zementhersteller Holcim sein.

  • Drei Bewohner und eine Bewohnerin der Insel Pari klagen deshalb vor dem Zuger Kantonsgericht gegen die Firma.

Das Zuger Kantonsgericht wird sich mit einer juristischen Premiere in der Schweiz beschäftigen. Am Dienstag haben drei Bewohner und eine Bewohnerin der indonesischen Insel Pari eine Klage gegen den Schweizer Zementhersteller Holcim eingereicht, wie die Tamedia-Zeitungen schreiben.

Holcim ist der weltweit führende Zementhersteller und er trägt laut den Klagenden durch den Ausstoss von CO2 seit Jahrzehnten zur Erderwärmung bei. Noch nie wurde ein Unternehmen in der Schweiz wegen seiner Rolle im Klimawandel vor Gericht bestellt.

CO2-Ausstoss von Holcim führe zu Überschwemmungen auf Pari

Der Klimawandel schade den Menschen auf Pari, weil die flache Insel dadurch vermehrt überschwemmt werde. Allein im letzten Jahr sei es zu fünf Überschwemmungen gekommen. Die Klagenden möchten, dass Holcim Schadenersatz für bisherige und künftige Schäden bezahle und Massnahmen zum Schutz vor Fluten ergreife. Zudem sollen die vier Klagenden eine Genugtuung von je 1000 Franken erhalten. Insgesamt verlangen sie von Holcim 14’700 Franken, wie die Tamedia-Zeitungen berichten.

Weder auf der Insel Pari selbst noch in der Umgebung betreibt Holcim ein Zementwerk. Die Klage bezieht sich darauf, dass Holcim laut einer Analyse des Climate Accountability Institute von 1950 bis 2021 über sieben Milliarden Tonnen CO2 ausgestossen hat, wie das Schweizer Hilfswerk Heks, welches die Klagenden unterstützt, sagt.

«Dieser Bericht stellt unsere Klimamassnahmen und -ziele weitgehend falsch dar», wehrt sich Holcim auf Anfrage der Tamedia-Zeitungen. Der Klimaschutz habe höchste Priorität und stehe im Mittelpunkt der Firmenstrategie. 

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