Irak: 58 Tote bei Anschlägen - Britischer Soldat getötet
Bei mehreren Anschlägen sind am Sonntag im Irak nach Polizeiangaben mindestens 58 Menschen ums Leben gekommen. Bei Kämpfen gegen mutmassliche Terroristen im Süden des Landes wurde ein britischer Soldat getötet und ein weiterer verwundet.
Am meisten Opfer forderte ein Selbstmordanschlag im Norden des Landes, bei dem am Abend mindestens 23 Menschen starben. 25 weitere wurden nach Polizeiangaben in einem Café der Stadt Tus Chormatu verletzt, als sich der Attentäter mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft sprengte.
Demnach fragte der Täter in dem Lokal zunächst nach einem Glas Wasser und zündete dann inmitten der Gäste seinen Sprengsatz. Durch den Druck der Explosion stürzte das Café zusammen. Es befand sich in der Nähe eines Gebetsortes für die Schiiten.
Weitere Anschläge
In Bagdad detonierte am Morgen auf einem belebten Marktplatz ein Sprengsatz. Dabei wurden acht Menschen getötet, zwölf weitere wurden verletzt. Zwei Menschen kamen ums Leben, als ein mit Sprengstoff beladenes Auto an einem irakischen Kontrollposten im Südosten der Stadt explodierte.
Auf einer Strasse südlich von Bagdad griffen Aufständische ebenfalls einen Kontrollposten an und töteten zwei irakische Polizisten. In Tikrit, etwa 70 Kilometer nördlich von Bagdad, wurden drei Iraker aus einem fahrenden Auto heraus erschossen.
In Bakuba befreiten Bewaffnete 14 Gefangene, die sich auf dem Gelände eines Spitals aufhielten. Vier Polizisten wurden dabei während eines Schusswechsels getötet.
Ebenfalls in der 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad gelegenen Stadt erschossen Unbekannte auf einem Marktplatz drei Menschen. Rund 40 Kilometer südlich der irakischen Haupstadt gingen US- und irakische Soldaten gegen Aufständische vor. Bei einem Feuergefecht starben 3 Aufständische, 18 wurden gefangen genommen.
Britischer Soldat tot
Im Süden des Landes wurden bei Kämpfen gegen mutmassliche Terroristen ein britischer Soldat getötet und ein weiterer verwundet. Damit erhöht sich die Zahl der getöteten britischen Militärangehörigen auf 114, wie das Verteidigungsministerium in London mitteilte. Grossbritannien hat etwa 8000 Soldaten stationiert.
Einen Tag nach der Entführung des Chefs des irakischen Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Ahmed al Hija, und etwa 30 seiner Kollegen gab es keine Nachricht von den Entführern. Etwa 60 maskierte Angreifer in Uniform hatten am Samstag eine NOK- Sitzung gestürmt und einen Leibwächter von Al Hija erschossen. (sda)