Irak: Entführer töten zwei Geiseln
Die beiden in Irak entführten Pakistaner sind von ihren Geiselnehmern getötet worden. Dem arabischen Fernsehsender El Dschasira wurde ein Video zugespielt, auf dem die Ermordung der Männer zu sehen ist.
Die Entführergruppe habe dem Sender ein Video übermittelt, das die Leichen der beiden Männer zeige, teilte die katarische TV-Station am Mittwochabend mit. Die Bilder sollten jedoch mit Rücksicht auf die Zuschauer nicht ausgestrahlt werden.
Eine Gruppe namens «Islamische Armee» hatte sich am Montag zur Entführung der beiden Pakistaner und eines Irakers bekannt. El Dschasira hatte ein Video ausgestrahlt, auf dem die Pässe der beiden pakistanischen Geiseln zu sehen waren.
Einer der beiden Pakistaner arbeitete den Angaben nach als Techniker, der andere als Lastwagenfahrer für die amerikanischen Streitkräfte.
Pakistan verurteilte die Morde als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Sprecher des pakistanischen Aussenministeriums sprach in einem CNN-Interview von einem «schrecklichen Verbrechen», das nichts mit Politik zu tun habe. Bei den Entführten habe es sich um einfache Arbeiter gehandelt. Ganz Pakistan sei nun in Trauer.
Gemäss den Angaben liessen die Kidnapper einen dritten Entführten, einen Iraker, frei, weil er seine Taten «bereut» habe. Mehrere Ausländer befinden sich weiter in der Hand von Kidnappern, darunter Inder, Kenianer und Jordanier.
Bewaffnete Männer haben zudem die drei Söhne des Gouverneurs der westirakischen Provinz El Anbar entführt. Die Ehefrau und die Töchter seien unbehelligt geblieben. Der Gouverneur selbst habe sich zu diesem Zeitpunkt in seinem Büro befunden.
Eine Gruppe von Bewaffneten sei am Mittag in das Haus von Abdel Karim Burghis el Rawi eingedrungen und habe die drei Söhne Essedin, Mustafa und Ibrahim im Alter von 15 bis 30 Jahren in ihre Gewalt gebracht, teilte ein Polizeivertreter in der Provinzhauptstadt Ramadi mit. Danach hätten die Entführer das Wohnhaus angezündet.
Das Land ist gleichzeitig von der blutigsten Gewaltserie seit dem Machtwechsel vor einem Monat erschüttert worden. Insgesamt starben mindestens 120 Iraker. Dutzende wurden verletzt.
Der folgenschwerste Anschlag wurde in Bakuba, 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad, verübt. Mindestens 68 Iraker starben, als sich ein Selbstmordattentäter vor einer Polizeiwache in die Luft sprengte. Über 50 Menschen wurden verletzt in Spitäler gebracht. Die US-Regierung verurteilte den Anschlag «in schärfster Form». (sda)