Iran: Cat-Stevens-CDs weil «im Westen nicht alles schlecht ist»
In Iran soll demnächst eine Musikauswahl von Cat Stevens auf den Markt kommen.
Die Wahl sei auf den zum Islam übergetretenen britischen Musiker gefallen, «um den jungen Iranern zu zeigen, dass im Westen nicht alles schlecht ist», hiess es.
Dies selbst dann, wenn «es dort jemanden wie den US-Popstar Michael Jackson gibt», sagte Resa Mahdavi, der in der islamischen Propagandaorganisation für den Bereich Musik zuständig ist, am Mittwoch in der Hauptstadt Teheran.
Die einzelnen Titel seien danach ausgesucht worden, ob sie den im Orient zulässigen moralischen Kriterien entsprächen. Begleitend zu den CDs und Kassetten sollen demnach auch ein Heft mit den Songtexten auf Englisch und Persisch sowie eine Biografie des 56- Jährigen Briten erscheinen.
Unter dem Namen Yusuf Islam betreut und finanziert der ehemalige Weltstar heute verschiedene islamische Projekte. Stevens war 1977 zum Islam konvertiert.
Er wurde bekannt durch Hits wie «Morning Has Broken», «Lady D'Arbanville» und «The First Cut Is The Deepest». Obwohl Pop- und Rockmusik in Iran verboten ist, werden unter der Hand Millionen von CDs und Schallplatten verkauft. Fast drei Viertel der iranischen Bevölkerung sind jünger als dreissig Jahre.
(sda)