Iran will Uran-Anreicherung zwei Monate aussetzen
Der Iran ist nach Angaben eines EU- Diplomaten bereit, seine umstrittene Uran-Anreicherung für zwei Monate auszusetzen.
Ein entsprechendes Angebot habe der iranische Unterhändler Ali Laridschani dem EU-Chefdiplomaten, Javier Solana, unterbreitet.
Zu Details, wie etwa dem geplanten Zeitpunkt der Aussetzung, machte der Diplomat, der namentlich nicht genannt werden wollte, am Sonntag keine Angaben.
Solana und Lardischani waren am Samstag und Sonntag in Wien zusammengekommen. Beide Politiker bestätigten, dass dabei Missverständnisse ausgeräumt worden seien und die Gespräche in einigen Tagen fortgesetzt würden.
Die Treffen galten als letzte Chance, doch noch eine für beide Seiten akzeptable Lösung im Atomstreit zu finden. Die USA dringen auf rasche Beratungen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen über Sanktionen gegen den Iran.
US-Aussenministerin Condoleezza Rice rechnet nach eigenen Worten mit finanziellen Sanktionen gegen das Land. Wahrscheinlich werde es zwar bei den Beratungen im UNO-Sicherheitsrat in der kommenden Woche nicht um einen Stopp der iranischen Ölexporte gehen, sagte Rice am Sonntag im US-Fernsehsender CNN.
Aber der Zugang des Iran zu den internationalen Finanzmärkten könne eingeschränkt werden. So könnte das Land seine Einkünfte aus dem Ölgeschäft nicht mehr anlegen, und die Finanzierung des iranischen Atomprogramms würde gekappt.
Sie sei «sehr, sehr sicher», dass es Sanktionen geben werde, die Teheran deutlich machen, dass es seinen bisherigen Kurs nicht beibehalten könne, sagte Rice weiter.
Allerdings werde es auch weitere Gespräche mit Teheran geben. Vor allem Russland und China stehen Sanktionen gegen den wichtigen Handelspartner Iran bisher skeptisch gegenüber.
Die iranische Führung hatte Ende August eine Frist der UNO verstreichen lassen, die ein Aussetzen der Urananreicherung fordert. Teheran beharrt auf diesem Recht und lehne Bedingungen für Gespräche ab.
(sda)