WaldrappIS bedroht auch gefährdete Vogelart
Seit vor wenigen Tagen die syrische Stadt Palmyra in die Hände der IS-Kämpfer fiel, wurden Hunderte Menschen getötet. Doch auch der Tierwelt droht Gefahr.
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- fee
Der IS bringt auch den Waldrapp in Not.
Die Terrormiliz Islamischer Staat ist dafür berüchtigt, dass sie mit unerbittlicher Brutalität gegen Andersdenkende vorgeht. In Anbetracht dessen ist das, was die BBC mitteilt, eigentlich nur nebensächlich. Für Vogelfreunde jedoch kommt auch der Umstand, dass die Einnahme der syrischen Stadt Palmyra auch den Waldrapp (Geronticus eremita) gefährdet, einer Hiobsbotschaft gleich. Denn er steht bereits auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Das Vorrücken des IS könnte nun das erneute Verschwinden der Vogelart in Syrien bedeuten. Schon einmal galt sie dort als ausgestorben, bis man 2002 eine kleine Kolonie in der Nähe von Palmyra entdeckte. Um ihr Überleben zu sichern, wurden seither drei Exemplare in Gefangenschaft gehalten. Doch seit ihre Wärter vor den IS-Kämpfern geflohen sind, weiss niemand, wie es um die Tiere steht.
Belohnung ausgesetzt
Besonders gross sei die Sorge um ein Waldrapp-Weibchen, heisst es in dem Bericht. Denn dabei handele es sich um den einzigen Vogel, der die Flugroute vom Brutquartier in Syrien zum Winterquartier in Äthiopien zuverlässig kenne. Deshalb sei er enorm wichtig, um die Zugvogel-Population zu erhalten.
Aufgrund dieser Unsicherheiten befürchtet Asaad Serhal von der Society for the Protection of Nature im Libanon, dass der Waldrapp in Syrien aussterben wird. Die Sorge ist sogar so gross, dass für Hinweise zum Aufenthaltsort des Weibchens in der Zwischenzeit eine Belohnung von 1000 US-Dollar ausgesetzt wurde.
In Europa starb der Waldrapp vor 300 Jahren aus. Seit Jahren bemühen sich Forscher, ihn hier wieder anzusiedeln. Offenkundig mit Erfolg. Denn zumindest ein Exemplar besucht seit einigen Jahren regelmässig die Schweiz: die Waldrappdame Shorty.